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Prospekt-Theorie / Mittel-Varianz-Schiefe-Modell

21.09.2022 05:10
vorgestellt von: Dr. Alexander Wilke M.Sc., ANIMUS-Zentrum für kognitive Neurowissenschaft, Neuroökonomie und Neuro-Public-Health

http://doi.org/10.24945/MVF.05.22.1866-0533.2442

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Wir treffen am Tag etwa 35.000 Entscheidungen, die unser Verhalten bestimmen. Viele dieser Entscheidungen, ebenso wie Teile des Entscheidungsfindungsprozesses laufen unbewusst im Gehirn ab. Die Prospekt-Theorie1 (siehe Definition 1) und die Mean-Variance-Skewness-Theorie2 (siehe Definition 2) beschreiben die Abläufe von nutzenorientierten Entscheidungen im Gehirn, spezifisch bei Entscheidungen unter Unsicherheiten und/oder mit Risiken. Aber welches dieser Modelle korreliert nun am besten mit der Realität? Für die Neuroökonomie bedeutet es nun, herauszufinden, welche Modelle tatsächlich im Gehirn abgebildet und verarbeitet werden.

>> Es lässt sich konstatieren, dass bei beiden oben gezeigten Modellen die Entscheidungsfindungsmechanismen im Gehirn, insbesondere bei Phase 1 (siehe Abb.1) mit Erkentnissen neurobiologischer bildgebender Untersuchungen korrelieren. Speziell beim Mean-Variance-Skeweness-Modell finden wir aber insbesondere die Mechanismen der 2. Phase (siehe Abb. 1) durch bildgebende Verfahren besser bestätigt. Aus neuroökonomischer Sicht spiegeln beide Theorien die Realität der Entscheidungsfindung sehr gut wider, müssen aber unter Berücksichtigung weiterer Variablen tiefer verifiziert werden. <<

 

 

Zuordnung

Bei welchen Fragestellungen/Problemen können diese Theorien angewendet werden?
Versorgungspolitische Maßnahmen sind oftmals auf aktive Beteiligung der Akteure angewiesen. Die Theorien können auf Fragestellungen/Probleme angewendet werden, bei denen aktive -neurowissenschaftlich-adjustierte Entscheidungsstrategien und/oder Beteiligungsstrategien der Akteure zur erfolgreichen und langfristigen Implementierung von Maßnahmen und/oder Projekten unabdingbar sind.

Nutzen

Welche (bekannten) Fehler werden durch Anwendung dieser Theorien vermieden?
Hierzu zählen z. B. die Vermeidung von Akzeptanz- und Entscheidungsbarrieren; der Verhinderung von Heuristik getriebenen Entscheidungen und/oder der fehlenden Nutzwert-Argumentation.

Zitat

Dr. Alexander Wilke M.Sc.m ANIMUS-Zentrum für kognitive Neurowissenschaft, Neuroökonomie und Neuro-Public-Health

„Die Erkenntnisse der Prospekt-Theorie und der Mean-Variance-Skewness-Theorie zeigen uns wie und in welchen Arealen unser Gehirn Entscheidungen mit Unsicherheiten und Risiken verarbeitet und eine finale Entscheidung herbeiführt. Insbesondere bei Projekten, die eine aktive Beteiligung oder sogar eine Verhaltensmodifikation von Ärzten, Kostenträgern und/oder Patienten grundlegend nötig machen, können wir nun neurowissenschaftliche Maßnahmen entwickeln, die u. U. die Akzeptanz, die Wertigkeit und den Nutzen so aufzeigen, dass die Beteiligten Akteure in ihrer Entscheidungsfindung optimal unterstützt werden. Das hat zur Folge, dass gerade zum Beispiel in den Bereichen Compliance, Adherence, Prävention, Disease-Management-Programme oder auch sektorübergreifende Versorgung versorgungsökonomische und versorgungspolitische Maßnahmen langfristig erfolgreicher implementiert werden können. Ein spannender neuer wissenschaftlicher Anwendungsbereich bietet sich bei der Zusammenführung der Bereiche Gesundheits-/Versorgungsökonomie und Neuroökonomie.“

 

Zitationshinweis: Wilke, A.: „Prospekt-Theorie / Mittel-Varianz-Schiefe-Modell“, in „Monitor Versorgungsforschung“ (05/22), S. 44-45. http://doi.org/10.24945/MVF.05.22.1866-0533.2442

Ausgabe 05 / 2022

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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