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Wenn man das System als Ganzes betrachtet

28.10.2010 09:35
Titelinterview mit Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler - erschienen in Ausgabe 02/2010

12 Kassen müssen – vor allem bedingt durch die Auswirkungen des Morbi-RSA – von ihren Mitgliedern Zusatzbeiträge in Höhe von 8 bis 37,50 Euro verlangen und setzen Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler damit unter medialen Druck: Statt die Vorgaben des Koalitionsvertrags in aller Ruhe mit Details zu unterfüttern und eine strukturierte Gesundheitsreform zu konzipieren, muss wieder einmal geflickschustert werden. „Monitor Versorgungsforschung“ sprach mit dem Bundesgesundheitsminister über sein Konzept für eine wirkliche Gesundheitsreform, die ihren Namen auch verdienen würde. Schon jetzt ist klar: Versorgungsforschung kommt eine zentrale Rolle zu!

 

Herr Minister Rösler, der Erwartungsdruck seitens aller Beteiligten des Gesundheitswesens und vor allem auch seitens der Medien ist hoch. Die Einen bemängeln, dass in den ersten Tagen ihrer Amtszeit zu wenig passiert ist, die Anderen loben manche Personalentscheidungen, auf die wir sicher noch zu sprechen kommen. Und die Dritten rügen, dass bisher bis auf ein Moratorium im Bereich eHealth nichts groß geschehen ist. Doch jetzt scheinen Sie in Zugzwang zu kommen, nachdem die aktuellen Zusatzbeiträge der Krankenkassen in den Medien – und so auch in den Augen der Öffentlichkeit – vor allem steigenden Arzneimittelpreisen zugeschrieben werden, was ja so nicht ganz richtig ist.

Für mich ist ausschlaggebend, dass die Beiträge der Versicherten effizient eingesetzt werden. Das heißt, dass mögliche – und durchaus vorhandene – Einsparpotenziale im Arzneimittelsektor, aber auch in anderen Bereichen, gehoben werden. Wir alle können doch stolz sein, dass Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat, in dem der Zugang zu neuen innovativen Arzneimitteln für GKV-Versicherte gesichert ist. Aber ebenso gilt: In Deutschland sind die Preise besonders von innovativen Medikamenten zu hoch. Hier wollen wir nicht nur ran, hier müssen wir ran, wenn den Patientinnen und Patienten in Deutschland auch künftig noch innovative Arzneimittel zur Verfügung stehen sollen.

Während die Arzneimittelpreise zu hoch sind, diskutieren Ärzte offen über Rationierung und Priorisierung. Ist das nicht etwas unethisch, wenn gleichzeitig nicht über das Ende oder zumindest den Versuch der Beseitigung von Ineffizienzen im System gesprochen wird?

(...)

Dr. Philipp Rösler

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