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Viele unbeantwortete Detailfragen des AMNOG

24.02.2012 17:55
Anlässlich der Veranstaltung „AMNOG - Innovationsbremse oder notwendige Korrektur?“, veranstaltet von den beiden im Diabetes-Bereich kooperierenden pharmazeutischen Firmen Boehringer und Lilly, standen in einem Interview Prof. Dr. Beate Kretschmer, Leiterin Health Care Strategy der Lilly Deutschland GmbH, und Ralf Gorniak, Geschäftsführer der Boehringer Ingelheim Deutschland GmbH, Rede und Anwort. Im Fokus stand nicht der Blick zurück, sondern gerade im Hinblick auf den aktuellen G-BA-Beschluss (siehe www.m-vf.de) der Blick nach vorne: Was kann man besser machen?

>> Herr Gorniak, während Frau Prof. Kretschmer auf der Veranstaltung „AMNOG - Innovationsbremse oder notwendige Korrektur?“ von Sanddünen sprach, die auf die Pharmabranche zu rollen, reden Sie von Unwuchten, die, wenn sie nicht beseitigt werden, aus dem AMNOG eine Innovationsbremse entwachsen lassen könnten. Wo sind denn für Sie diese Unwuchten zu verorten? Und was wäre zu tun, um diese Unwuchten aus dem System herauszubekommen?
Gorniak: Die größte Unwucht beginnt gleich zu Beginn des AMNOG-Prozesses, nämlich bei der Festlegung der Vergleichstherapie. So wie die Vergleichstherapie momentan festgelegt wird, erwächst der Eindruck, dass sie ausschließlich mit dem Ziel formuliert werden, um am Ende des Tages zu einem möglichst niedrigen Preis zu kommen. Es geht wohl nicht um eine wirklich zweckmäßige Medikation und evidenzbasierte Vergleichstherapie, sondern um diejenige, die möglichst niedrige Preise präjudisziert. Hier liegt das größte Problem.

Ihre Forderung?
Gorniak: Wir fordern einen fairen Diskussionsprozess, der aufgrund von Evidenz und Kompetenz zu einer vernünftigen Vergleichstherapie kommt.

Die zweckmäßige Vergleichstherapie legt bekanntlich der Unterausschuss Arzneimittel des G-BA fest, demnach mit einer zufälligen, in diesem Kreis vorhandenen Kohorte an Kompetenzen, die mit Sicherheit nicht der möglichsten höchsten Evidenzklasse an Kompetezen entsprechen kann, die es in Deutschland gibt.
Kretschmer: Aber wer kann es denn sonst tun? Wichtig wäre es, in diesen Kreis einerseits mehr Expertentum, andererseits aber auch Heilberufler, die nahe am Patienten sind und schließlich Patienten selbst zu integrieren. Wir wünschen uns deshalb eine Art Appraisal- oder auch Appelations-Stelle, in die man indikationsabhängig Experten integrieren kann.

Unabhängige Experten?
Kretschmer: Möglichst. Doch mal Hand aufs Herz: Keiner von uns ist unabhängig. Weder wir, noch der GKV Spitzenverband, noch das IQWiG oder der G-BA - jeder verfolgt seine Interessen.

Ist die Schiedsstelle unabhängig?
Kretschmer: Die Mitglieder der Schiedsstelle haben natürlich auch ihre Historie. Es gilt einen Auftrag zu erfüllen

Ausführliches Interview: siehe Archiv, MVF 02/12 (Zugang nur für Abonnenten)

Ausgabe 02 / 2012

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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