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Sektorengrenzen erfolgreich überwinden: Eine empirische Untersuchung am Beispiel der ambulanten Augenchirurgie

24.01.2013 16:20
Die Neuausrichtung der Versorgungsstrukturen zur Optimierung der Gesundheitsversorgung über die verschiedenen Leistungssektoren hinweg gehört zu den bedeutendsten gesundheitspolitischen Herausforderungen seit nunmehr mehreren Jahrzehnten. Auch wenn sich die medizinische Versorgung in Deutschland noch immer durch eine gute Erreichbarkeit sowie ein hohes Qualitätsniveau auszeichnet, bedrohen die vielfach diskutierten Versorgungsherausforderungen - Stichworte sind u.a. demografische Entwicklung, Multimorbidität, Ärztemangel und Kostenexplosion - zunehmend die Sicherstellung dieses Versorgungsniveaus. Unter der Annahme, dass der Versorgungsbedarf qualitativ und logistisch über traditionelle Organisationsformen nicht mehr ausreichend bedient werden kann, müssen die Strukturen insgesamt auf den Prüfstand gestellt und gegebenenfalls neu konzeptioniert werden. Besonders in den letzten zehn Jahren implementierte der Gesetzgeber verstärkt eine Vielzahl an Gesetzen und Reformen zur Stärkung der intersektoralen Kooperation. Mit dem GKV-Gesundheitsreformgesetz im Jahr 2000 wurde erstmalig die Integrierte Versorgung in die deutsche Gesetzgebung aufgenommen und mit dem GKV-Modernisierungsgesetz von 2004 neuformuliert. Dies bildete die Grundlage für selektive Vertragsbeziehungen zwischen den Krankenkassen und Leistungserbringern und war maßgeblich für den Bedeutungsgewinn sektorenübergreifender Versorgungsformen. Die jüngste Gesundheitsreform im Zuge des Versorgungsstrukturgesetzes (VstG), das zum Januar 2012 in Kraft getreten ist, schafft zwar erneut keinen Durchbruch für sektorenübergreifende Versorgungsmodelle, sie setzt jedoch punktuelle Voraussetzungen für eine bessere Verzahnung der Leistungssektoren. Mit der Änderung des § 87 b SGB V erfährt insbesondere die Bedeutung von Arztnetzen eine neue Dynamik. Ärzte werden durch die Möglichkeit gesonderter Vergütungsregelungen und Honorarvolumina für vernetzte Praxen wesentlich stärker motiviert, sich an kooperativen Modellen zu beteiligen.

http://doi.org/10.24945/MVF.01.14.1866-0533.1932

Abstract
Obwohl eine sektorenübergreifende Versorgung in den letzten Jahren gestärkt wurde, stellt diese immer noch eine der größten Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen dar. Gleichzeitig wurde
bisher kaum systematisch untersucht, wie Kooperationen in der Praxis ausgestaltet und realisiert werden. Ziel der Studie war es, am Beispiel einer ambulanten augenmedizinischen Versorgergruppe existierende Kooperationsformen für augenchirurgische Leistungen zu erfassen und deren Relevanz im Versorgungsalltag zu untersuchen. Von einer Expertenrunde wurden dazu mögliche Kooperationsmodelle definiert. Zudem wurden Interviews mit N = 32 Leitern von ambulanten augenchirurgischen Zentren der OcuNet Gruppe zu deren Nutzung und deren Bedeutung für versorgungsrelevante Fragestellungen geführt. Insgesamt konnten acht Kooperationsformen identifiziert und nach ihrem Grad der Kooperation bewertet werden. Neben klassischen Formen, wie z.B. dem unvernetzten augenchirurgischen OP in der Trägerschaft von Vertragsärzten (als Praxis oder MVZ) oder dem Belegarztmodell, stellten sich auch kooperative Versorgungsformen mit anderen ambulanten Einrichtungen bzw. Krankenhäusern als häufige und relevante Modelle in der augenchirurgischen Versorgung heraus.

Crossing Healthcare Sectors Successfully: An Empirical Study on In- and Outpatient Ophthalmic Surgical Care
Integrated health care has been strengthened in recent years but is still representing a great challenge in the German health care system. At the same time organization and implementation of cooperation integrating inpatient and outpatient care have not been examined systematically. Therefore, the objective of the current study was to understand existing forms of cooperation and its relevance in routine care using the example of a big ophthalmic surgery group. Possible cooperation forms of ophthalmic surgical care were defined by an expert group. Then, N = 32 manager of inpatient ophthalmic surgery
center were interviewed. In total, eight different forms of cooperation could be identified. Well established forms with a low degree of interconnection as well as new forms with a high degree of interconnection between inpatient and outpatient care have been shown to be frequently existing and relevant for routine ophthalmic surgical care.

Keywords
Integrated health care, integration of inpatient and outpatient care, ophthalmology, ophthalmic
surgery care

Dipl.-Psych. Nina Bucholtz, Dr. rer. medic. Ursula Hahn, Daniela P. Chase, M.Sc., Dipl.-Ges.ök. Anika Reichert, Univ.-Prof. Dr. oec. Volker E. Amelung

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Zitationshinweis (Bucholtz etal.: „Sektorengrenzen erfolgreich überwinden: Eine empirische Untersuchung am Beispiel der ambulanten Augenchirurgie“; in: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 01/14, S. 34-39); doi: 10.24945/MVF.01.14.1866-0533.1932

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