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Schwer psychisch Kranke mit psychosozialen Therapien besser versorgen

24.01.2013 16:20
Schwer psychisch Kranke stellen eine wichtige Gruppe in der Versorgung psychisch Kranker dar. Die eklatanten Versorgungsmissstände leiteten vor 40 Jahren die Psychiatrie-Enquete ein, und tatsächlich werden die meisten dieser Patienten heute multiprofessionell und gemeindenah versorgt. Dennoch partizipieren schwer psychisch Kranke nicht oder unzureichend am gegenwärtigen enormen Wissenszuwachs im Feld der psychosozialen Behandlungsmöglichkeiten. Anspruch auf ein Klinikbett, auf die Behandlung durch einen Facharzt und Zugang zu allen verfügbaren psychopharmakologischen Substanzen sind wichtig, aber nicht hinreichend für die Behandlung schwer psychisch Kranker (Kilian 2014). Der Zugang zu evidenzbasierten ambulanten psychosozialen Behandlungsformen, wie zum Beispiel der Akutbehandlung zu Hause [Home-Treatment], der familienbezogenen Psychoedukation oder der unterstützten Beschäftigung [supported employment], hängt bis heute von mehr oder weniger zufälligen Konstellationen von Laien, Politikern, Betroffenen, psychiatrischen Experten und Aktivitäten von Kommunen, freien Trägern oder anderen Akteuren ab (Kilian 2014). Doch gerade die psychosozialen Therapien sind neben den somatischen Behandlungen (z.B. Psychopharmaka) und den psychotherapeutischen Interventionen eine wichtige und zentrale Säule in der Behandlung von Menschen mit schweren psychischen Krankheiten. Sie zielen hauptsächlich darauf ab, die individuellen Möglichkeiten der Betroffenen in ihrer sozialen Umgebung zu leben und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, zu verbessern und Inklusion zu ermöglichen.

http://doi.org/10.24945/MVF.06.14.1866-0533.1969

Abstract
Obgleich Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen heute gemeindenah behandelt werden, partizipieren sie unzureichend am Erkenntnisfortschritt im Bereich der psychosozialen Therapien. Der Beitrag gibt eine Übersicht zur Evidenz hinsichtlich der Wirksamkeit psychosozialer Interventionen und den Empfehlungen, wie sie in der S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) erstmals für den deutschen Sprachraum systematisiert und zusammengefasst werden. Auf dieser Grundlage wird ausgelotet, wie Versorgungsforschung die Implementierung der Leitlinie unterstützen und begleiten kann und welche Impulse von der Leitlinie ausgehen, um die Versorgung schwer psychisch Kranker zu verbessern.

„Improving mental health care for severe mentally ill patients"
Although people with severe and persistent mental illness are generally treated in the community, most of them do not benefit from the latest evidence-based treatment strategies in the area of psychosocial interventions as these are not routinely available. The paper compiles the evidence regarding the effectiveness of psychosocial interventions and the recommendations outlined by the S3 guideline „Psychosocial interventions in severe mental illness“ of the German Association for Psychiatry, Psychotherapy and Psychosomatics (DGPPN). Based on this knowledge, perspectives for future mental health service research are developed in order to support and evaluate implementation strategies to improve mental health care for this severely impaired patient group.

Keywords
Health service research, psychosocial interventions, S3 guidelines, severe mental illness

Prof. Dr. med. Steffi G. Riedel-Heller, MPH , PD Dr. med. Georg Schomerus , Dr. rer. med. Uta Gühne , Prof. Dr. med. Thomas Becker

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Zitationshinweis (Riedel-Heller etal: "Schwer psychisch Kranke mit psychosozialen Therapien besser versorgen", in "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 06/14, S. 51-54); doi: 10.24945/MVF.06.14.1866-0533.1969

 

Ausgabe 06 / 2014

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