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Die Entwicklung ambulant verordneter onkologischer Arzneimittel in der GKV bis 2016

24.01.2013 16:20
Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen stehen immer wieder im Fokus der Diskussion (Neller 2013). Ein im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit erstelltes Gutachten zur Frage der Sicherstellung einer effizienten Arzneimittelversorgung in der Onkologie zeigt, dass ein Anstieg der Kosten für die GKV in diesem Bereich zu erwarten ist (Glaeske et al. 2010). Auch international wird der Prognose von zukünftigen Krankheitskosten im onkologischen Bereich Bedeutung eingeräumt. Mariotto et al. (2010) betrachtet insbesondere die demographisch bedingten Mehrkosten der Krebsbehandlung in den USA. Yabroff et al. (2011) weisen auf die zusätzliche Berücksichtigung der indirekten Kosten als Folge der Krebstherapie hin. Diese werden von Featherstone et al. (2010) für eine Betrachtung der Kosten im Vereinigten Königreich (UK) berücksichtigt. Die demographisch bedingten jährlichen Kostensteigerungen zwischen 2008/2010 bis 2020 werden in diesen Publikationen auf 1,0 % bis 2,5 % geschätzt. Globale Betrachtungen mit Fokus auf den Arzneimittelmarkt und unter Berücksichtigung von Neueinführungen gehen von höheren jährlichen Steigerungen (6,9 % zwischen 2010 und 2016) aus (Business Insight (2011)), welche auch in Deutschland erwartet werden (Höer et al. 2010). Ziel der aktuell vorgelegten Analyse ist es, eine aktuelle Prognose für die zu erwartende Entwicklung der Umsätze und Verbräuche der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für ambulant abgegebene onkologische Arzneimittel bis 2016 zu erstellen.

http://doi.org/10.24945/MVF.01.15.1866-0533.1972

Abstract
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Prognose der zu erwartenden Aus- gaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für ambulant abgegebene onkologische Arzneimittel bis zum Jahr 2016. Die Prognose soll dazu dienen abzuschätzen, ob und in welchem Ausmaß es in diesem Zeitraum zu einer Kostensteigerung durch onkologische Arzneimittel kommen wird.
Datengrundlage für die vorliegende Prognose bildeten die Umsatz- und Verbrauchsdaten von onkologischen Wirkstoffen und deren Fixkombinationen im ambulanten GKV-Arzneimittelmarkt von 2003 bis 2012. Folgende therapeutische Segmente wurden berücksichtigt: endokrine Therapien (L02), zielgerichtete Therapien (L01, monoklonale Antikörper (MAB), Proteinkinasehemmer und Bortezomib, konventionelle Zytostatika (L01) und zugelassene Mistelpräparate.
Basierend auf den vorliegenden Daten wurde unter Berücksichtigung von externen Faktoren die Entwicklung der Umsätze und Verbräuche in den therapeutischen Segmenten geschätzt.
Die Ergebnisse der Prognose weisen für den Zeitraum 2013 bis 2016 jährliche Steigerungsraten von 9,7 % aus, was einem Umsatz (Apothekenverkaufspreise inkl. MwSt., AVP) von 5.145 Mio. Euro für ambulant abgegebene onkologische Arzneimittel in 2016 entspricht. Die größte Umsatzsteigerung wird im Segment der zielgerichteten Therapien, insbesondere im Bereich der Proteinkinasehemmer erwartet. Die Prognose der Ergebnisse zeigt, dass nach moderaten Umsatzsteigerungen zwischen 2010 und 2012 von durchschnittlich 3,7 % pro Jahr der Markt für onkologische Arzneimittel in eine Phase verstärkten Wachstums eintreten wird. Gründe dafür sind insbesondere Markteintritte neuer Wirkstoffe und die damit verbundenen erweiterten Therapieregime. So können 64 % der Umsatzsteigerungen 2013 bis 2016 auf neu eingeführte Wirkstoffe (ab 2012) zurückgeführt werden.

The development of cancer drugs in the SHI until 2016
The aim of this work is the prediction of the expected expenditures for out- patient oncology drugs for the statutory health insurance (SHI) until the year 2016. The goal of the prognosis is to assess whether and to what extent a cost increase will be caused by oncology drugs in this time period.
Data base for the present forecast were the sales and consumption data of oncology drugs and their fixed combinations in the ambulatory SHI phar- maceutical market from 2003 to 2012. Thereby, the following therapeutic segments were considered: Endocrine therapies (L02), targeted therapies (L01 monoclonal antibody (MAB), protein kinase inhibitors and bortezomib), conventional cytostatics ( L01 ) and approved mistletoe prepara- tions. Based on the available data, the development of sales and consumption in the therapeutic segments was estimated taking into account external factors.
The results of the forecast for the period 2013 to 2016 indicate an annual growth rates of 9.7 %, which corresponds to a conversion (pharmacy retail prices including VAT, AVP) of 5,145 million euros for outpatient oncology drugs dispensed in 2016. The largest increase in sales is expected particu- larly for the segment of targeted therapies in the field of protein kinase in- hibitors. The prognosis of the results shows that after moderate sales growth between 2010 and 2012 (in average 3.7 % per year), the market for oncol- ogy drugs will enter a phase of increased growth. This development is driven especially through market penetration of new drugs and the associated extended possibilities in therapy. Therefore, 64% of the revenue increases from 2013 to 2016 is caused by drugs whose market entry was in 2012 or later.

Keywords
Oncology, drug expenditures, forecast, statutory health insurance (SHI)

Dr. Ariane Höer, Christoph de Millas, Dr. Robert Haustein, Peter Marx

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Zitationshinweis Höer etal.: "Die Entwicklung ambulant verordneter onkologischer Arzneimittel in der GKV bis 2016"; in: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 01/15, S. 32-37); doi: 10.24945/MVF.01.15.1866-0533.1972

 

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