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Länderrankings auf Basis der OECD-Gesundheitsdaten – Eine Analyse der methodischen Probleme

31.03.2015 16:20
Die Gesundheitsstatistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wird häufig zur Einordnung des Versorgungsgeschehens in Deutschland herangezogen. Demnach liegen die deutschen Fallzahlraten bei bestimmten Eingriffen international im Spitzenfeld. Diese Länderrankings werden in der Fach- und Tagespresse immer wieder aufgegriffen. Ein vielzitiertes Beispiel ist die Hüftersatz-Operation, die laut OECD-Statistik nur in der Schweiz häufiger durchgeführt wird als in Deutschland (Abb. 1). Eine ebenfalls oft diskutierte Frage ist die nach der Höhe der Gesundheitsausgaben. Hier gilt das deutsche Gesundheitssystem im internationalen Vergleich als teuer, wie das OECD-Länderranking der Gesundheitsausgaben pro Kopf zeigt, in dem Deutschland auf Platz 6 rangiert (Abb. 2). Eine Rangfolgebildung anhand der OECD-Daten als Benchmark ist jedoch mit einer Reihe methodischer Probleme behaftet. Diese Probleme resultieren zum einen aus unvollständigen Daten bei den Meldungen an die OECD sowie aus deren mangelnder Vergleichbarkeit. Zum anderen berücksichtigen die OECD-Daten in der Regel nicht den Einfluss der unterschiedlichen Altersstruktur in den einzelnen Ländern, obwohl die Inanspruchnahme von Leistungen und die Höhe der Gesundheitsausgaben altersabhängig sind.

http://doi.org/10.24945/MVF.04.15.1866-0533.1911

Abstract
In der öffentlichen Berichterstattung dient die OECD-Gesundheitsstatistik häufig zur Einordnung des deutschen Gesundheitssystems im internationalen Vergleich. Eine Rangfolgebildung anhand der OECD-Daten ist jedoch mit einer Reihe methodischer Probleme behaftet. Diese resultieren zum Teil aus unvollständigen Daten sowie aus deren mangelnder Vergleichbarkeit. Vor allem aber berücksichtigen die OECD-Daten in der Regel nicht den Einfluss des unterschiedlichen Bevölkerungsalters in den einzelnen Ländern, obwohl eine Vielzahl medizinischer Eingriffe eindeutig altersabhängig ist. Für 15 chirurgische Eingriffe und für die Gesundheitsausgaben wird daher anhand einer indirekten Altersstandardisierung eine neue Einordnung Deutschlands im internationalen Vergleich vorgenommen. Dieses Vorgehen führt zu einer signifikanten Veränderung der Platzierung Deutschlands im Länderranking. Infolgedessen muss der Einfluss der Altersstruktur bei der Interpretation der OECD-Gesundheitsdaten berücksichtigt werden.


Country rankings based on OECD Health Data - An analysis of the methodological problems
The OECD Health Statistics is used frequently in public reporting to classify the German health care system in the international context. However, country rankings using OECD Data is subject to a number of methodological problems. These partly result from incomplete data as well as from lacking data comparability. Foremost, OECD Data usually do not take into account the influence of different population age in the member states - although a variety of medical interventions is clearly age-dependent. Therefore, a new country ranking is drawn up for 15 surgical interventions and for health expenditure using indirect age standardization. This approach changes the placement of Germany in the country ranking significantly. According to these findings, the influence of the age structure must be considered when interpreting OECD Health Data.

Keywords
age standardization, ranking countries, OECD Health Statistics, case numbers, health care spending

Dipl.-Soz.wiss. Verena Finkenstädt , Dr. rer. pol. Frank Niehaus

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Zitationshinweis : Finkenstädt, V., Niehaus, F.: "Länderrankings auf Basis der OECD-Gesundheitsdaten – Eine Analyse der methodischen Probleme", in "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 04/15, S. 44-50); doi: 10.24945/MVF.04.15.1866-0533.1911

 

Ausgabe 04 / 2015

Editorial

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Prof. Dr.
Reinhold
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