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„Mein Herz schlägt für die Versorgungsforschung“

30.03.2016 14:00
Vor ziemlich genau zwei Jahren (März 2014) hat der Aufsichtsrat der Vivantes GmbH Dr. Andrea Grebe einstimmig zur Vorsitzenden der Geschäftsführung gewählt. Im Oktober 2013 war Grebe zunächst zur kommissarischen Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt worden, nachdem ihr Vorgänger – Joachim Bovelet – das Unternehmen im Juni dieses Jahres verlassen hatte. Als Vivantes-Chefin sieht sie sich seitdem einer ganz anderen Herausforderung als viele ihrer Kollegen im Krankenhaus-Business gegenüber: Sie muss Wachstum managen.

http://doi.org/10.24945/MVF.02.16.1866-0533.1950

>> Frau. Dr. Grebe, was ist das Besondere an Vivantes?
Die Vivantes - Netzwerk für Gesundheit GmbH ist Deutschlands größter kommunaler Krankenhauskonzern. Alleiniger Anteilseigner ist das Land Berlin. Vivantes wurde zum 1. Januar 2001 als Nachfolger der „NET-GE Kliniken für Berlin GmbH“ gegründet und betreibt derzeit neun Krankenhäuser mit über 100 Kliniken und Institutionen, die insgesamt über mehr als 5.500 Betten verfügen. Dazu kommen dreizehn Pflegeheime für Senioren, zwei Seniorenwohnhäuser, eine ambulante Rehabilitation, ein Hospiz, mehrere medizinische Versorgungszentren, eine ambulante Krankenpflege sowie diverse Tochtergesellschaften für Catering, Reinigung und Serviceleistungen wie Einkauf, Logistik, Facilitymanagement, Wäsche- und Sterilgutversorgung. Insgesamt arbeiten (Stand Ende 2015) fast 15.000 Mitarbeiter für Vivantes, die - alles in allem - rund ein Drittel der Berliner Krankenhauspatienten versorgen.

Ist die Größe angesichts der bei vielen Krankenhäusern angespannten Finanzierungssituation eine Last?
Unsere Größe ermöglicht neben den medizinischen und pflegerischen Expertensystemen insbesondere Vorteile bspw. beim Einkauf durch die Mengen- und Standardisierungseffekte, sowie eine effektive und effiziente Unternehmensstruktur. An erster Stelle steht die Qualität der Versorgung, Grundvoraussetzung ist ein ausgeglichenes Jahresergebnis – dies ist unser Auftrag. Bisher haben wir das immer geschafft und haben dies auch künftig vor.

Was machen Sie anders als andere Kliniken oder Klinikkonzerne?
Wir machen gar nicht so viel anders. Vivantes hat von seiner Historie her gute Voraussetzungen. Zum einen betreiben wir im Vergleich große und sehr große Kliniken, das kleinste Haus hat knapp 400, das größte über 1.200 Betten. Zum anderen sind diese Häuser nicht über ganz Deutschland verteilt, sondern konzentriert in der Metropole Berlin. Wer Berlin kennt, weiß allerdings, dass damit immer noch ziemlich weite Strecken zurückgelegt werden müssen, um beispielsweise von Spandau nach Kaulsdorf zu kommen. Von unserer Verwaltungszentrale aus bedeutet dies nicht mehr als eine Stunde Fahrzeit, um einen unserer Standorte zu erreichen. Aber auch Mitarbeiter anderer Bereiche können sich innerhalb einer Stadt standortübergreifend persönlich zu einer Besprechung treffen, darin liegt auch unsere Stärke als Netzwerk.

Den Berliner Kliniken wurde dennoch viele Jahre unterstellt, zu teuer und ineffizient zu versorgen.
In Berlin sind genau darum schon ziemlich früh Überkapazitäten abgebaut worden. Mitte der 90er Jahre hat es besonders in der Psychiatrie eine enorme Reduzierung gegeben, wobei davon nicht nur rein psychiatrische Krankenhäuser betroffen waren. Das Krankenhaus Moabit war meines Wissens jedoch das einzige größere Krankenhaus, das komplett geschlossen wurde, während bei anderen einzelne Kapazitäten abgebaut wurden. Das war damals dennoch sicherlich ein schmerzlicher Prozess, aber auch erfolgreich.

Das war aber vor Ihrer Zeit.
Ja und Nein. Ich war 2001 mit im „Gründungsteam“ von Vivantes und habe den Sanierungskurs mit begleitet. Dies war für unsere Kliniken, vor allem natürlich für die Führungskräfte und Mitarbeiter eine schwere Zeit. Dieser sicher schmerzvolle Prozess war aber zwingend erforderlich, ohne diesen wären wir heute nicht so erfolgreich. Zeitweise stand es „Spitz auf Knopf“ – die Zukunft als kommunales Unternehmen wurde damals von Einigen das eine oder andere Mal schon in Frage gestellt.

Nun hat der Berliner Senat im Ende 2015 beschlossenen „Krankenhausplan 2016“ für die Folgejahre einen Bettenaufbau vorgesehen, während in anderen Regionen Deutschlands meist nur ein Bettenabbau oder gar Klinikschließungen diskutiert werden.
Berlin hatte 2013 im Bundeslandvergleich eine Bettendichte von 5,9 Betten pro 10.000 Einwohner, nur Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg wiesen eine noch niedrigere Kennzahl auf. Die Bettendichte in Berlin ist im Vergleich also nicht sehr hoch und die Stadt wächst.

Im europäischen Vergleich steht auch Deutschland insgesamt bei der Klinikbettendichte ganz, vielleicht gar zu gut da.
Wenn man die Daten um die...

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Zitationshinweis: doi: 10.24945/MVF.02.16.1866-0533.1950

Ausgabe 02 / 2016

Editorial

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Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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