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Veränderungen in der Behandlung T2D-Patienten in hausärztlichen Praxen vor und nach Einführung neuer Arzneimittel

31.03.2016 16:20
Für die Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) stehen zahlreiche Medikamente zur Verfügung. Metformin und Sulfonylharnstoffe sind seit Jahrzehnten im Einsatz und können entweder als Monotherapie oder als Teil von Kombinationstherapien verwendet werden [12–14]. Seit Mitte der 2000er Jahre sind zahlreiche neue Arzneimittel für die Behandlung von T2DM auf dem Markt, die weniger Nebenwirkungen als Metformin und Sulfonylharnstoffe verursachen: Inhibitoren der Dipeptidylpeptidase 4 (DPP4), Glucagon-like Peptid 1 (GLP-1) Rezeptor-Agonisten und Inhibitoren des Natrium/Glukose-Cotransporter 2 (SGLT2). Ihr Einsatz in Europa wurde im Jahr 2007 bzw. 2009 und 2013 durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) genehmigt [15–17]. Während DPP-4-Inhibitoren und GLP-1 die Freisetzung von Insulin anregen und die von Glukagon hemmen, beeinflussen die SGLT2-Inhibitoren die renale Reabsorption von Glukose [18–20]. Obgleich diese drei Wirkstoffklassen unterschiedliche Wirkmechanismen aufweisen, verhindern sie alle Hyperglykämien und regulieren den HbA1c-Wert von Patienten mit T2DM [18,19,21]. Obwohl solche Arzneimittel ihre Wirkung bereits unter Beweis gestellt haben, hängt der Erfolg dieser Therapien nicht nur von den Medikamenten selbst, sondern auch von der Compliance [22], Ernährung [23], dem Management und den Behandlungsstrategien ab [24,25]. Ziel dieser Studie war es daher, die Veränderungen in einer deutschen T2DM-Population vor (2006) und nach (2010, 2014) der Einführung dieser neuen Arzneimittel zu analysieren, um ein besseres Verständnis ihrer Wirkungen zu gewinnen.

http://doi.org/10.24945/MVF.03.16.1866-0533.1961

Abstract
In diesem Artikel ist eine  Analyse der Veränderungen bei in Hausarztpraxen behandelten Typ-2-Diabetespatienten (T2DM) vor (2006) und nach (2010, 2014) der Einführung neuer Arzneimittel vorgestellt. Patienten mit T2DM in den Jahren 2006, 2010 und 2014 wurden für die Studie rekrutiert. Als demografische Daten wurden Alter, Geschlecht und Art der Krankenversicherung (privat/gesetzlich) erhoben. Arzneimittelverordnung, Durchschnittskosten pro Patient, HbA1c-Werte, makrovaskuläre Komplikationen und Zeitraum vor der ersten Insulinverordnung wurden analysiert. Insgesamt wurden 64.098 T2DM-Patienten für das Jahr 2006, 77.219 T2DM-Patienten für das Jahr 2010 und 85.004 T2DM-Patienten für das Jahr 2014 in die Studie eingeschlossen. Das Durchschnittsalter (65,9-66,9 Jahre), der Anteil der Männer (50,8 %-53,8 %) und der Anteil der privat versicherten Patienten (6,6 %-7,2 %) unterschieden sich signifikant für jedes der drei Jahre. Es gab einen 1,25-fachen Anstieg in den Gesamtkosten pro Patient, verbunden mit einem Anstieg in den Kosten für die Verwendung neuer Arzneimittel und einem Rückgang der Kosten für die Verwendung alter Arzneimittel. Die HbA1c-Werte waren im Jahr 2014 etwas besser als in den Jahren 2006 und 2010. Der Anteil der makrovaskulären Komplikationen nahm im Laufe der Zeit deutlich ab und sank von 27,4 % im Jahr 2006 auf 24,6 % im Jahr 2014. Der durchschnittliche Zeitraum vor der ersten Insulinbehandlung stieg von 1225 Tagen im Jahr 2006 auf 1406 Tage im Jahr 2014. Die neuen Arzneimittel, die in dieser Studie untersucht wurden, wirkten sich positiv auf die HbA1c-Werte, die makrovaskulären Komplikationen und die durchschnittliche Zeit vor der ersten Insulinbehandlung aus.

Care provision via hospital-affiliated physicians: An evaluation from the perspective of Changes in the treatment type-2-diabetes patients in primary care before and after the introduction of new drugs
The changes in a German type 2 diabetes population prior to (2006) and after (2010, 2014) launch of new drugs were analyzed. Patients with T2DM in 2006, 2010 and 2014 were recruited for the study. Demographic data included age, gender and health insurance type (private/statutory). Drug prescription, mean costs per patient, HbA1c levels, macrovascular complications and time before first insulin prescription were analyzed. Totals of 64,098, 77,219 and 85,004 T2DM patients were included for 2006, 2010, and 2014 respectively. The mean age (65.9-66.9 years), proportion of men (50.8%-53.8%) and proportion of patients with private health insurance (6.6%-7.2%) differed significantly for each of the three years. There was a 1.25-fold increase in the total costs per patient, linked with an increase in the costs associated with the use of new drugs and a decrease in those associated with the use of old drugs respectively. HbA1c levels were slightly better regulated in 2014 than in 2006 and 2010. The share of macrovascular complications decreased significantly over time, dropping from 27.4% in 2006 to 24.6% in 2014. The mean duration before first insulin treatment increased from 1225 days in 2006 to 1406 days in 2014. The new drugs analyzed in this study had positive effects on HbA1c levels, macrovascular complications and mean time before first insulin treatment

Keywords
Type 2 diabetes, new drugs, DPP-4, insulin

Veronique Katsenos, BSc , Silvia Kruppert, BSc , Prof. Dr. rer. med. Karel Kostev

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Zitationshinweis : Katsenos, V., Kruppert, S., Kostev, K.: "Veränderungen in der Be-
handlung T2D-Patienten in hausärztlichen Praxen vor und nach Einführung neuer Arzneimittel
", in "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 03/16, S. 43-48; doi: 10.24945/MVF.03.16.1866-0533.1961

 

Ausgabe 03 / 2016

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Prof. Dr.
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