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Die Nachhaltigkeit innovativer Netzwerke im Gesundheitswesen: Ein literaturbasiertes Framework der Einflussfaktoren

31.03.2016 16:20
Das deutsche Gesundheitswesen schneidet im internationalen Vergleich hinsichtlich Qualität und Effizienz gut ab, jedoch weisen komparative Studien auf existierende Optimierungspotenziale hin (Lauerer et al. 2013: 483–491; Manouguian et al. 2010). Trends wie z.B. der demographische Wandel, der die regionale Versorgungssicherung vor neue Herausforderungen stellt, erfordern eine kontinuierliche Verbesserung der Versorgungsstruktur und -qualität (Stüve 2009: 51–60; Amelung/Wolf 2011: 1566–1572). Um dieser gerecht zu werden, fordert die Politik eine stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Leistungserbringern in Form von integrierten Versorgungsmodellen (Amelung et al. 2009; Mühlbacher 2002). Diverse Studien sehen vernetzende Struktur-, Produkt- und Prozessinnovationen als notwendig an, um entscheidend die Effizienz und Effektivität zu steigern (Omachonu/Einspruch 2010: 1–20; Varkey et al. 2008: 382–388; Ilinca et al. 2012: 193–202). Innovationen, welche als erfolgreiche Implementierung einer neuen Idee in einer wertsteigernden Weise für einige oder alle Beteiligten definiert sind, werden also nicht mehr länger nur durch einzelne Akteure initiiert, sondern vermehrt in kooperativen Netzwerken entwickelt und verbreitet (Akrich et al. 2002: 187–206; Varkey et al. 2008: 382–388). Mit dem Ziel der Verbesserung der medizinischen Versorgung fördern zwar EU-, Bundes- und Landespolitik Gesundheitsinnovationen aller Ebenen, allerdings existieren davon 40% nur bis zum Auslauf der Anschubfinanzierung (Savaya et al. 2008: 478–493). Diese Unbeständigkeit der Verbesserungsinitiativen wirkt sich negativ auf die Unterstützung und das Vertrauen der Gesellschaft in zukünftige Projekte aus (Shediac-Rizkallah/Bone 1998: 87–108). Denn der hohe Ressourceneinsatz während der Neueinführung bedingt die legitime Forderung auf Zielerreichung und langfristigen Erfolg und steigert das Interesse der Stakeholder für den Faktor der Nachhaltigkeit (Edwards et al. 2007: 37–47).

http://doi.org/10.24945/MVF.04.16.1866-0533.1971

Abstract
Hintergrund: Im deutschen Gesundheitswesen wird immer wieder eine stärkere Vernetzung der Akteure gefordert. Mit hohen Fördersummen werden Gesundheitsinnovationen gefördert, die sich nach Auslaufen der Förderung jedoch häufig nicht selbst tragen können. Ziel dieser Studie ist es Faktoren der Nachhaltigkeit innovativer Netzwerke im Gesundheitswesen zu identifizieren und zu einem Framework zusammenzufassen.
Methode: In einem zweistufigen Ansatz wurden zunächst basierend auf einer systematischen Literaturrecherche Faktoren der Nachhaltigkeit identifiziert. Auf diesen Ergebnissen aufbauend wird das theoretische Modell in einem zweiten Teil mittels Experteninterviews empirisch überprüft (Teil 2: Gesundheitsregionen der Zukunft: Praxiserfahrungen zur Nachhaltigkeit innovativer Netzwerke im deutschen Gesundheitswesen) in Monitor Versorgungsforschung 5/2016.
Ergebnisse: 15 identifizierte Publikationen zeigen acht Faktoren, welche die Nachhaltigkeit beeinflussen. Netzwerkmanagement, Motivation und Bindung der Partner sowie Kohäsion und Partizipation können unter der internen Funktionsfähigkeit zusammengefasst werden. Weitere wichtige Faktoren sind Finanzierung, Sichtbarkeit, Umweltfaktoren und Anpassungsfähigkeit.
Diskussion & Ausblick: Die Nachhaltigkeit innovativer Netzwerke ist ein multifaktorielles Phänomen. Die Ergebnisse der Literatur bilden mit dem vorläufigen Framework den Abschluss des ersten Teils dieser Studie.

Sustainability of innovative networks in healthcare:A literature-based framework of
influencing factors

Objective: In the German healthcare sector a stronger networking is required frequently. Such health innovations are promoted with millions of euros but many networks can not sustain after end of funding. Aim of this study is to identify factors influencing sustainability of innovative networks in healthcare and aggregate into a framework.
Methods: In a two-step-approach first a systematic literature search was conducted and factors of sustainability identified. Based on these results the theoretical model will be empirically validated by means of expert interviews.
Results: 15 identified publications point out eight factors, which influence sustainability. The internal functionality subsumes the network management, the motivation and relations of partners as well as the cohesion and participation. Furthermore funding, visibility, environmental factors and adaptability determine sustainability.
Conclusion: Sustainability of innovative networks is a multifactorial phenomenon. Results from literature concludes a preliminary framework at the end of the first part of this study.

Keywords
innovation, network, sustainability, success factors, framework, literature research

Katharina Gudd, M.Sc., Daniela Nitschke, M.Sc., Regina Pfeffermann, B.A., Dr. Tanja Bratan, PhD, M.Sc., Prof. Dr. rer. pol. Oliver Schöffski, MPH

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Zitationshinweis : Gudd etal.: "Die Nachhaltigkeit inno-vativer Netzwerke im Gesundheitswesen:  Ein literaturbasiertes Framework der  Einflussfaktoren", in "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 04/16, S. 47-53; doi: 10.24945/MVF.04.16.1866-0533.1971

 

Ausgabe 04 / 2016

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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