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Unerwünschte Ereignisse bei telemedizinischen Anwendungen

22.01.2017 16:20
Ein systematisches Review mit Meta-Analyse auf der Grundlage randomisierter und nicht-randomisierter Studien. Die flächendeckende Sicherstellung der hochspezialisierten medizinischen Versorgung ist ein aktuelles gesundheitspolitisches Thema in Deutschland (1). Vor allem in strukturschwachen Regionen sind innovative Versorgungsmodelle erforderlich, um die fachärztliche Versorgung sicherzustellen (2). Aber auch für den Austausch relevanter Patientendaten von hochspezialisierten medizinischen Fachdisziplinen, wie bspw. Patienten mit seltenen Erkrankungen, sind neue Behandlungskonzepte erforderlich, um zeitnah Behandlungsentscheidungen treffen und kommunizieren zu können (3). Telemedizinische Anwendungen versprechen die Möglichkeit, diese Hürden zu überwinden und Patienten die benötigte medizinische Versorgung zu gewährleisten (4).
Abstract

http://doi.org/10.24945/MVF.01.17.1866-0533.2000

Hintergrund: Bedarfssichernde telemedizinische Versorgungskonzepte werden zunehmend (inter-)national angewandt. Deren Implementierung setzt neben klinischer und ökonomischer Effektivität auch den Nachweis der Patientensicherheit voraus. Ziel der Arbeit ist die systematische Aufbereitung der Definition und Inzidenz von unerwünschten Ereignissen (uE) in randomisierten und nicht-randomisierten Studien zur Telemedizin.
Methoden: Eine Literaturrecherche erfolgte in Medline und Embase (Januar 2005-Juni 2014). Studienselektion, Datenextraktion und Studienbewertung erfolgten unabhängig. Für die methodische Bewertung wurden das Risk of Bias Tool und die Downs & Black Skala herangezogen. Kumulative und absolute Häufigkeiten uE wurden extrahiert. Auf Grundlage eines Random Effects Models erfolgte die Ermittlung eines gewichteten relativen Risikos (RR, 95% Konfidenzintervall) telemedizinischer Interventionen vs. Standardtherapie.
Ergebnisse: 31 randomisierte und 9 nicht-randomisierte Studien wurden eingeschlossen, wovon keine in Deutschland durchgeführt wurde. Kumulativ wurden 2.018 uE (Spannweite 0 bis 672 uE/Studie) in telemedizinischen Interventions- und 2.085 uE (Spannweite 0 bis 759 uE/Studie) in Kontrollgruppen angegeben. Zusätzlich wurden 1,05 und 0,96 uE/Patient in Interventions- bzw. Kontrollgruppen erfasst. Es zeigten sich keine Unterschiede hinsichtlich des Auftretens uE (8 Studien: RR 1,06; 95%-KI: 0,82-1,37) bei telemedizinischen Interventionen verglichen mit Standardtherapie.
Schlussfolgerung: Aufgrund der überwiegend fehlenden Definition und Berichterstattung uE ist die Ableitung relevanter Informationen von Versorgungsprozessen zur Aufrechterhaltung der Patientensicherheit im Rahmen telemedizinischer Versorgungskonzepte derzeit nur begrenzt möglich.

Adverse events in telemedicine applications - a systematic review with meta-analysis based on randomized and non-randomized trialses
Background: The application of telemedicine healthcare concepts has (inter)nationally been increased to ensure patient’s need for healthcare. However, implementation requires evidence regarding clinical and economic efficacy as well as patient’s safety of telemedicine healthcare concepts. This study aims to prepare a systematic review on definitions and incidence of adverse events (uE) in randomized and non-randomized studies with focus on telemedicine.
Methods: A systematic literature search was carried out in Medline and Embase (January 2005 – June 2014). Study selection, data extraction and critical appraisal of study quality were done independently. For study quality assessment, the Risk of Bias Tool and the Downs and Black Scale were used. Cumulative and absolute frequencies of AE were extracted. Based on a random-effects model, weighted relative risks (RR) with 95% confidence interval (CI)) were calculated for telemedicine interventions vs. usual care.
Results: In total, 31 randomized and 9 non-randomized studies were included, whereas no study was conducted in Germany. The cumulative frequency of AE was 2,018 (range 0 to 672 AE per study) among telemedicine and 2,085 AE (range 0 to 759 AE per study) among control groups. The absolute frequency ranged between 1.05 and 0.95 AE per patient in the intervention and control group, respectively. Based on the meta-analysis, there were no differences regarding the incidence of uE in telemedicine interventions compared to usual care (8 studies: RR=1.06, 95% CI: 0.82-1.37) in telemedicine interventions compared to usual care.
Discussion: Given the lack of definition and reporting of uE in most cases of included studies, conclusions for telemedicine healthcare processes to maintain patient’s safety is currently limited.

Keywords
adverse events, telemedicine, patient safety, systematic review

Stefanie Deckert, MPH, Daniel Richter, MSc, Prof. Dr. med. habil. Jochen Schmitt, MPH,
Dr. rer. medic. Thomas Petzold

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Zitationshinweis : Deckert etal.: "Unerwünschte Ereignisse bei telemedizinischen Anwendungen", in "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 01/17, S. 43-51; doi:10.24945/MVF.01.17.1866-0533.2000

 

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