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Akutes Nierenversagen: HTA-Bericht beim DIMDI veröffentlicht

12.05.2016 09:53
Die intensivmedizinische Behandlung des akuten Nierenversagens mit kontinuierlichen Nierenersatzverfahren bewahrt wirksamer als mit intermittierenden Verfahren vor dauerhafter Dialysepflicht. Zudem deuten Studien darauf hin, dass kontinuierliche Verfahren auf lange Sicht kosteneffektiv sind. Das zeigt ein Health Technology Assessment (HTA), für das Wissenschaftler des IGES Institutes die aktuelle internationale Studienlage umfassend analysiert und bewertet haben.

Demnach benötigen 82 Prozent der überlebenden Patienten, die initial mit einem kontinuierlichen Verfahren (CRRT, Continuous Renal Replacement Therapy) behandelt wurden, im Anschluss keine Dialyse mehr. Von den mit intermittierenden Verfahren (IRRT, Intermittent Renal Replacement Therapy) therapierten Patienten waren es nur 71 Prozent, wie der beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) publizierte HTA-Bericht zeigt.

Der Vorteil kontinuierlicher Nierenersatzverfahren zeigt sich bei Betrachtung der gegenwärtig verfügbaren Studienlage bis zu einem Zeitraum von drei Monaten nach der Behandlung. Für Zeitperioden darüber hinaus konnten nur sehr wenige Studien identifiziert werden, sodass valide Aussagen hierzu aktuell nicht möglich sind.

Umfassende Datengrundlage aus verschiedenen Studientypen

In den HTA-Bericht bezogen die IGES-Wissenschaftler 49 Studien ein. Neu im Vergleich zu vorausgegangenen Auswertungen zu dem Thema ist, dass sowohl Interventions- als auch vergleichende Beobachtungsstudien analysiert wurden, um alle verfügbaren relevanten Informationen zu berücksichtigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass hierdurch Daten längerer Beobachtungszeiträume in die Analyse einflossen. Ferner kann die Behandlungsrealität von einer großen unselektierten Patientenpopulation abgebildet werden.

Die einbezogenen Beobachtungsstudien erklären auch die höhere Sterblichkeit von Patienten unter kontinuierlicher Dialysebehandlung. Aufgrund des erwarteten Vorteils des langsameren und kreislaufschonenderen Flüssigkeitsentzuges werden kontinuierliche Verfahren insbesondere bei kritisch kranken Patienten präferiert, die per se ein höheres Mortalitätsrisiko besitzen.

Möglicher Kostenvorteil kontinuierlicher Nierenersatzverfahren auf lange Sicht

Auf Grundlage aktueller Daten gibt es Hinweise, dass kontinuierliche Verfahren langfristig aufgrund einer geringeren Anzahl dialysepflichtiger Patienten kosteneffektiv sind. Dieser Kostenvorteil zeigt sich jedoch nicht bei Betrachtung kürzerer Zeithorizonte.

Eine direkte Übertragbarkeit der gesundheitsökonomischen Evaluationen auf das deutsche Gesundheitssystem ist allerdings nicht uneingeschränkt möglich, da es sich um internationale Untersuchungen aus anderen Gesundheitssystemen handelt. Um valide Aussagen über die langfristige Kosteneffektivität des Nierenersatzverfahrens treffen zu können, sind daher weitere Studien mit nationalen Kostendaten notwendig.

Der HTA-Bericht entstand im Auftrag der Baxter Deutschland GmbH.

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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