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Ankündigung einer Lieferunterbrechung ab August 2016 für "Etopophos" und "Vepesid K"

24.05.2016 08:50
Laut Informationen von Bristol-Myers Squibb (BMS), wird es bei den Etoposid-haltigen Arzneimitteln "Etopophos" und "Vepesid K" ab August 2016 voraussichtlich für ein Jahr zu einer Lieferunterbrechung kommen. Das teilte das Unternehmen dem Vorstand der DGHO am 20. Mai 2016 mit. Als Grund gibt BMS Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Grundsubstanz des Wirkstoffs an. Diese wird für Etopophos aus dem Himalaya-Maiapfel gewonnen, der seit kurzem dem "Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES)" unterliegt.

Etoposid wird als Einzelmedikation oder in Kombination mit anderen Substanzen im Rahmen der Chemotherapie verschiedener Malignome eingesetzt, z. B. in Form des PEB-Schemas bei der Therapie von Keimzelltumoren des Hodens, von kleinzelligem Lungenkarzinom, von Hodgkin-Lymphomen (BEACOPP) und hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen (CHOEP) sowie vom Chorionkarzinom der Frau. Eine essentielle Rolle spielt die Substanz in der Hochdosischemotherapie mit autologem Stammzellersatz und in verschiedenen Protokollen in der pädiatrischen Onkologie. In vielen dieser Indikationen handelt es sich um kurative Therapieansätze, so dass vermeidbare Tumortodesfälle bei Fehlen der Substanzen nun auftreten könnten. BMS plane ab sofort, die Vergabe von Etopophos kontingentiert auf Antrag patientenbezogen vorzunehmen.

Die Fachgesellschaft habe deutlich gemacht, dass sie für die Behandlung von Kindern und Erwachsenen im Rahmen der Hochdosistherapie weiterhin einen zentralen Bedarf für die Substanz sieht. BMS habe zugesichert, die DGHO kontinuierlich über den aktuellen Sachstand zu informieren und eng in die weiteren Beratungs- und Entscheidungsprozesse einzubinden. So bringe die DGHO für mögliche Veränderungen von Protokollen bezüglich eines entsprechenden Substanzwechsel (einfaches Etoposid vs. Etoposid-Phosphat) aktiv ihre Fachexpertise ein

"Dieses erneute Beispiel eines relevanten Lieferengpasses onkologischer Therapeutika zeigt einerseits die ganze Komplexität der jeweils zugrundeliegenden Ursachen, belegt aber andererseits, dass die Forderungen der DGHO nach einer vernünftigen gesetzlichen Regelung zur Sicherstellung der Versorgung aktueller denn je sind. Patienteninteressen dürfen nicht Spielball politischer und wirtschaftlicher Abwägungen sein", kommentiert Prof. Dr. med. Carsten Bokemeyer, Vorstandsvorsitzende der DGHO.

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