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BCG-Studie: Bessere Chancen für Deutschlands Gesundheitssystem

29.10.2013 16:10
Die Boston Consulting Group (BCG) hat in einer Studie die Daten der für jedes Krankenhaus gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherung ausgewertet und Vorschläge entwickelt, wie die medizinische Versorgungsqualität in Deutschland verbessert werden kann. Deutschland hat ein international sehr anerkanntes Gesundheitssystem. Dennoch gibt es große Herausforderungen, die gelöst werden müssen, um die Versorgungsqualität in Deutschland zu verbessern.

Zum einen existieren erhebliche Qualitätsunterschiede zwischen Leistungserbringern und zum anderen steigen die Kosten stärker an als die Leistungsfähigkeit. Antworten auf diese Herausforderungen gibt die Studie "Qualitätswettbewerb – Chancen für Deutschlands Gesundheitssystem" von BCG. Die Studienautoren fordern sowohl einen stärkeren Qualitätswettbewerb durch die Messung patientennaher Ergebnisparameter als auch die Veröffentlichung in einem bundesweiten Ranking-Portal, in dem die besten Krankenhäuser für alle wichtigen Behandlungen einfach zu erkennen sind, und ebenso die Öffnung des Kontrahierungszwangs für bestimmte Leistungsbereiche.

Wer die Versorgungsqualität in Deutschland verbessern will, muss das Patientenwohl und die Qualitätstransparenz in den Mittelpunkt stellen, denn die Grundvoraussetzung für höhere Qualität ist umfassende Transparenz. "Wir müssen Ärzte in die Lage versetzen, zu sehen, wie sich ihre Station qualitativ mit anderen vergleicht, und den Patienten befähigen, selbst die beste Klinik auszuwählen", fordert Benjamin Grosch, BCG-Partner und Koautor der Studie. "Dafür benötigen wir für den Patienten relevante Qualitätsparameter wie beispielsweise Daten über den Behandlungsverlauf, Schmerzen, Mobilität und Arbeitsfähigkeit." Diese Ergebnisparameter werden zurzeit durch das ICHOM (International Consortium for Health Outcome Measurement) definiert. Seit 2005 ist in Deutschland die Erhebung von Parametern für verschiedene Indikationen durch die gesetzliche Qualitätssicherung vorgeschrieben.

Die Hauptursache für die starken Qualitätsunterschiede der einzelnen Kliniken, so haben die Studienautoren festgestellt, ist die mangelnde Spezialisierung. Es gibt zu viele Kliniken, die die gleichen Operationen vornehmen, sich dagegen aber nicht auf andere Eingriffe spezialisieren. Eine Spezialisierung und die damit einhergehende häufigere Durchführung derselben Operation führt schon allein aufgrund der höheren Erfahrungswerte zu besseren Ergebnissen. Vor allem in Ballungsgebieten ist dieses Problem bekannt, beispielsweise gibt es in Berlin und Brandenburg über 60 Krankenhäuser, die Hüftendoprothesen implantieren – das sind viel zu viele.

"Unsere Studie zeigt deutlich, dass wir eine faire und auch weithin akzeptierte Risikoadjustierung benötigen", fordert Grosch. "Dabei dürfen Kliniken mit komplizierten Fällen keinesfalls benachteiligt werden. Ein Klinikranking muss fair, allgemein zugänglich und leicht verständlich sein."

Die Ergebnisse der Studie bewerten auch internationale Erfahrungen. In einigen Ländern werden heute schon Krankenhäuser an ihrer Qualität gemessen. Es ist für Ärzte äußerst wichtig, zu wissen, wie sich ihre Klinik im Vergleich zu anderen Krankenhäusern darstellt. "Erhöhte Transparenz ist gleichzusetzen mit erhöhter Qualität", sagt Grosch. "Das muss auch die Politik akzeptieren. Der Spielraum der Krankenkassen sollte dahingehend erweitert werden, Krankenhäuser mit hoher Qualität bevorzugen zu können."

Editorial

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