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Covid-19: Frauen infizieren sich im Job deutlich häufiger als Männer

13.07.2020 16:44
Frauen haben während der Hochphase der Coronavirus-Pandemie das Land maßgeblich am Laufen gehalten – denn Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig in den sogenannten systemrelevanten Berufen. Eine Datenanalyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt nun, dass viele Frauen für ihr Engagement einen hohen Preis zahlen mussten.

Denn in Berlin und Brandenburg erkrankten berufstätige Frauen rund 50 Prozent häufiger an Covid-19 als berufstätige Männer. Dieser „Geschlechter-Gap“ bei den Covid-19-Krankschreibungen ist in Berlin und Brandenburg noch etwas stärker ausgeprägt als im Bundesdurchschnitt. In Mecklenburg-Vorpommern fällt der Unterschied geringer aus. Das hat eine Auswertung der Krankmeldungen aller AOK Nordost-Versicherten von März bis Mai 2020 ergeben. In den drei Bundesländern ist ungefähr ein Fünftel der Bürgerinnen und Bürger bei der AOK Nordost versichert.

In besonders betroffenen Berufen liegt der Frauenanteil bei 77 Prozent
Aufgrund der großen Stichprobe von rund 55.000 AU-Bescheinigungen ermöglicht die bundesweite Analyse erstmals auch verlässliche Aussagen darüber, in welchen Berufen sich Beschäftigte prozentual am häufigsten mit Covid-19 infizierten. Dabei zeigt sich: In der Top 10 der Berufe mit dem höchsten Infektionsrisiko finden sich ausschließlich Gesundheitsberufe. Der Frauenanteil unter den Covid-19-Infizierten liegt in diesen zehn Berufen im Schnitt bei 77 Prozent.

Am höchsten liegt der Anteil der Covid-19-Erkrankten bei den Altenpflegerinnen, gefolgt von Krankenpflegerinnen und medizinischen Fachangestellten. Die Beschäftigten dieser Berufsgruppen erkrankten rund zweieinhalbmal häufiger an Covid-19 als die Durchschnitts-Beschäftigten. Lediglich bei den Beschäftigten im Rettungsdienst auf Platz sechs infizierten sich mehr Männer als Frauen.

Auch im Nordosten erkrankten Beschäftigte in Gesundheitsberufen überdurchschnittlich häufig an Covid-19. Die Aussagekraft dieser Statistik ist jedoch begrenzt, da die regionalen Fallzahlen für viele Berufe zu gering sind, um belastbare Schlüsse zu ziehen.

Trotz Notbetreuung infizierten sich Erzieherinnen überdurchschnittlich häufig
Auch für weitere Berufe, in denen die Beschäftigten häufigen Kontakt mit anderen Menschen haben, weist die bundesweite Statistik erhöhte Infektionsraten aus. So erkrankten Erzieherinnen rund ein Drittel Prozent häufiger an Covid-19 als Durchschnitts-Beschäftigte – obwohl sie in den Kitas von Mitte März bis Ende Mai nur einen Bruchteil der Kinder betreuten.

Bei Kassiererinnen zeigte die Maskenpflicht im Einzelhandel offenbar Wirkung – sie erkrankten trotz vieler Kontakte nur rund 10 Prozent häufiger als der Durchschnitt. Beschäftigte, deren Gewerbe stark vom Lockdown betroffen war, erkrankten signifikant seltener als der Durchschnitt an Covid-19: Friseure nur halb so häufig, Beschäftigte im Hotelservice nur ein Drittel so häufig.

Beim Vergleich der Bundesländer untereinander zeigt sich: in Berlin und Brandenburg mussten sich rund halb so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wegen einer Covid-19-Infektion krankschreiben als im Bundesdurchschnitt. In MV waren es rund dreimal weniger als im Bundesdurchschnitt.

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