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DAK-Report Adipositas: 2 Millionen weniger Fettleibige durch neue Versorgung

09.11.2016 10:10
Die DAK-Gesundheit fordert ein verbessertes Therapie- und Behandlungsangebot bei Adipositas. Durch ein neues zukunftsorientiertes Versorgungskonzept könnte bundesweit die Zahl fettleibiger Menschen innerhalb von zehn Jahren um mehr als zwei Millionen Betroffene sinken. Langfristig könnten so auch die Krankenhauskosten um mehr als eine Milliarde Euro reduziert werden. Das geht aus dem neuen DAK-Versorgungsreport Adipositas hervor, den das IGES Institut für die Krankenkasse erstellt hat.

16 Millionen Menschen sind in Deutschland adipös. Jeder vierte Erwachsene zwischen 18 und 79 Jahren ist fettleibig – Tendenz steigend. Die Betroffenen haben so starkes Übergewicht, dass sie chronisch krank sind. Der Anteil der Patienten mit extremer Adipositas (BMI über 40) hat sich im Zeitraum 1999 bis 2013 mehr als verdoppelt. Nach Studien gilt Adipositas als Auslöser für mehr als 60 Begleiterkrankungen, darunter Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Depressionen. Bei der DAK-Gesundheit hat sich die Zahl der Magen-OPs bei fettleibigen Menschen in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.

Auf Grundlage der neuen IGES-Studie schlägt die DAK-Gesundheit ein zukunftsorientiertes Versorgungskonzept bei Adipositas vor, das deutlich mehr Betroffene erreichen würde. Im ersten Schritt könnten pro Jahr 15 Prozent der fettleibigen Menschen profitieren, während bislang nur sechs Prozent erreicht werden. Folge laut Hochrechnung: Zehn Jahre nach der Umstellung wären zwei Millionen Menschen weniger adipös als unter heutiger Versorgung. Nach 20 Jahren würde die Zahl der Betroffenen um eine weitere Million zurückgehen. Auch die Zahl der durch Adipositas bedingten Todesfälle könnte langfristig deutlich gesenkt werden.

Im neuen Versorgungskonzept der DAK-Gesundheit steht eine möglichst frühe Ansprache von Betroffenen und eine Optimierung der Ernährungstherapie im Zentrum. Für alle Patienten mit einem BMI von über 30 ist eine Erstuntersuchung durch einen ernährungsmedizinisch qualifizierten Arzt vorgesehen. Der Arzt könnte dann im Rahmen einer Basistherapie die optimierte Ernährungstherapie begleiten: Neben dem ärztlichen Erstgespräch gehören drei Folgetermine – ein Termin je Quartal – sowie sechs Termine mit einer Ernährungsfachkraft zum Konzept. Inhalte sind unter anderem individuelle Ernährungsempfehlungen und  konkrete Zielvereinbarungen.

Eine wichtige Voraussetzung für eine bessere Versorgung  von Menschen mit Adipositas sei darüber hinaus die Anerkennung von Adipositas als behandlungsbedürftig chronische Erkrankung im Sinne der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie der Aufbau von entsprechend qualifizierten Versorgungsstrukturen in Deutschland.

Der DAK-Versorgungsreport Adipositas greift nach Angaben der Krankenkasse auf eine in Deutschland bisher neue Methodik zurück. Sie wurde ursprünglich von der WHO zur Planung und Prioritätensetzung im Gesundheitswesen entwickelt: Komplexe Versorgungsaufgaben werden auf der Grundlage international vorhandener wissenschaftlicher Erkenntnisse daraufhin analysiert, ob mit den eingesetzten Mitteln das Optimale für die Patienten erreicht wird, oder ob mit einer Umverteilung der Ressourcen ein Mehr an Gesundheit erzielt werden kann.

Bild: Nathalie Wittpohl/DAK-Gesundheit

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