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Kliniken fehlt Geld für Digitalisierung

18.07.2017 20:15
Die Digitalstrategie liegt bei knapp 90 Prozent der Kliniken schon in der Schublade, aber es fehlt ihnen an finanziellen Mitteln, um diese auch umzusetzen und die notwendigen IT-Kapazitäten aufzubauen. Das ist ein Ergebnis der „Krankenhausstudie 2017", für die die Experten von Roland Berger Vorstände und Geschäftsführer der 500 größten deutschen Krankenhäuser befragt haben.

„Fehlen Krankenhäusern die notwendigen Investitionsmittel für eine digitale Verbesserung der Prozesse, so werden viele Maßnahmen, die zur Kostensenkung führen, nicht implementiert. Dazu gehören etwa neue digitale Medizinkonzepte und ein effizienterer Umgang mit Patientenakten", erläutert Oliver Rong, Partner von Roland Berger und Leiter der Healthcare Practice in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Außerdem leidet die IT-Sicherheit darunter, wenn IT-Systeme durch Hackerangriffe gefährdet werden. Denn schließlich geht es hier um den Schutz sensibler Patientendaten und im Extremfall um den Erhalt des Gesamtbetriebs einer Klinik."

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser verschlechtert sich

Obwohl 96 Prozent der deutschen Kliniken im Jahr 2016 mehr umgesetzt haben als im Vorjahr, verschärft sich die finanzielle Situation. „Vor allem Fachbereiche mit einem hohen Anteil an älteren Patienten, wie die Neurologie und die Kardiologie, bleiben Wachstumstreiber", erklärt Peter Magunia, Leiter der Roland Berger Healthcare Practice Deutschland. „Doch der wirtschaftliche Druck auf die Kliniken nimmt ebenfalls weiter zu. Sach-, Personal- und Infrastrukturkosten steigen überproportional zum Umsatz."

So ist nach Angaben von Roland Berger die Anzahl der Kliniken, die einen Überschuss vorweisen können, auf 59 Prozent gesunken – 2015 waren es noch 72 Prozent. Und auch für die kommenden Jahre erwartet die Mehrheit (60%) der befragten Krankenhausmanager eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Um profitabel zu wirtschaften, müssten die Kliniken aufgrund des Krankenhausfinanzierungssystems effizienter werden und Reserven aufbauen – doch das gelinge ihnen nicht.

Rong rät dem Management zu einer strategische Neuausrichtung der gesamten Versorgungskette. Dazu zählen der Ausbau ambulanter Angebote und die Digitalisierung. So arbeiten bereits 83 Prozent der Kliniken an Initiativen, um stationäre Leistungen in den ambulanten Sektor auszulagern. Dabei versuchen sie eigene ambulante Strukturen aufzubauen, wie medizinische Versorgungszentren (MVZ) oder ambulantes Operieren im Krankenhaus.

Nachholbedarf bei der Digitalisierung

Rund ein Drittel der Befragten konnte den Umfrageergebnissen zufolge dank digitaler Maßnahmen die Krankenhausergebnisse verbessern. „Das zeigt, dass die Krankenhäuser im Digitalbereich heute zielgerichteter investieren", erläutert Oliver Rong. „Sie nutzen ihre Erfahrungen aus den vergangenen Jahren, um genau in die Maßnahmen zu investieren, die die besten Ergebnisse mit sich bringen."

Zu einer breiteren Strategie gehöre auch die Möglichkeit, Kooperationen mit Startups im Digital Health-Bereich zu initiieren, um neue Lösungen für eine bessere Patientenversorgung zu entwickeln. Eine Chance, die aktuell nur ein Viertel der Kliniken nutzen. „Insgesamt sind alle Maßnahmen, ihre Koordination und Umsetzung sehr komplex", erklärt Rong. „Wichtig ist, dass die Führungskräfte und Mitarbeiter den eingeschlagenen Weg mittragen und geschlossen die Komplexität Schritt für Schritt managen."

Editorial

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