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DFL, DFB und VBG finanzieren Forschungsprojekt zum Gesundheitsstatus ehemaliger Fußball-Profis

27.11.2019 13:57
Der DFB, die DFL Deutsche Fußball Liga und die gesetzliche Unfallversicherung VBG geben gemeinsam die Erforschung von langfristigen Auswirkungen des Profisports auf die Gesundheit von ehemaligen Profi-Fußballspielerinnen und -spielern in Auftrag. Der NAKO e. V., Trägerverein der NAKO-Gesundheitsstudie (NAKO), soll ab Anfang 2020 über einen Zeitraum von drei Jahren den Gesundheitszustand von mindestens 300 Ex-Fußballprofis im Alter zwischen 40 und 69 Jahren mit dem umfangreichen NAKO-Untersuchungsprogramm messen. Alle Ex-Profis müssen in der Bundesliga oder 2. Bundesliga bzw. in der Frauen-Bundesliga oder in vergleichbaren ausländischen Ligen gespielt haben.

NAKO ist eine bundesweite Gesundheitsstudie mit über 200.000 erfassten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Entstehung von Krankheiten besser zu verstehen, um Prävention, Früherkennung und Behandlung in Deutschland zu verbessern. Das NAKO-Untersuchungsprogramm beinhaltet eine Vielzahl von klinisch-diagnostischen Verfahren, unter anderem Untersuchungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Stoffwechsels und anderer Organsysteme einschließlich des Bewegungsapparats. In der umfangreichen mehrstündigen Untersuchung werden unter anderem ein Ultraschall des Herzens, die Lungenfunktion sowie kognitive und emotionale Funktionen erhoben. Zusätzlich werden Veränderungen von Organen mit der Magnetresonanztomographie, die Schnittbilder des Körpers erstellt, abgebildet. Zahlreiche potentielle Risiko- und Protektivfaktoren im Lebensstil und der Umwelt werden im medizinischen Interview erfragt.

Forschungsleiter für die Untersuchung der ehemaligen Fußballer sind Prof. Dr. med. Tim Meyer (Universität des Saarlandes) und Prof. Dr. med. Klaus Berger (Westfälische Wilhelms-Universität Münster). Meyer, der auch Vorsitzender der Medizinischen Kommission des DFB ist, erläutert: „Durch die Einbettung in die NAKO-Gesundheitsstudie können die Werte der Ex-Fußballer mit einer enorm großen Datenbasis verglichen werden – das erhöht die Qualität der Erkenntnisse ungemein. Der Ansatz geht somit deutlich weiter als in bisherigen Studien, die häufig eben nicht eine unmittelbare Übertragbarkeit ermöglichten, so dass Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge offen bleiben mussten.“

Von den Profis werden zusätzlich auf den Fußball bezogene Variablen erhoben. Dazu zählen z. B. die Anzahl der absolvierten Spiele, die Spielpositionen sowie das Spielniveau (Liga mit jeweiliger Saisonzahl). Aus diesen Angaben kann eine Abschätzung der körperlichen Beanspruchung über die gesamte Sportkarriere erstellt werden und damit der potenzielle Einfluss auf aktuelle Funktion und den Gesundheitsstatus quantifiziert werden.

Dazu Andreas Nagel, DFL-Direktor Sport & Nachwuchs: „Verbände und Clubs sind sich ihrer Fürsorgepflicht für die Gesundheit der Spieler bewusst, auch deshalb wurden zur aktuellen Saison in Sachen Kopfverletzungen beispielsweise verbindliche Baseline-Screenings eingeführt. Alle neuen Erkenntnisse und Entwicklungen zur Gesunderhaltung der Spieler werden in den zuständigen Kommissionen besprochen – diese umfassende Gesundheitsstudie kann uns weitere fundierte Erkenntnisse zum effektiven Schutz der Fußballer liefern.“

„Als Partnerin des Sports ist die VBG bestrebt, durch wissenschaftlich fundierte sowie innovative und praktikable Präventions- und Rehabilitationsangebote, Sportunternehmen bei der Gesunderhaltung ihrer Sportlerinnen und Sportler zu unterstützen“, sagt Prof. Bernd Petri, Mitglied der Geschäftsführung der VBG.

Die NAKO-Gesundheitsstudie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Ländern und der Helmholtz-Gemeinschaft finanziert und ist auch Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen. Zur Finanzierung der zusätzlichen Untersuchung ehemaliger Fußballspieler bringen DFB, DFL und VBG jeweils 150.000 Euro auf.

Editorial

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