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Erstes Versorgungsforschungsprojekt des Innofonds: EMSE

09.12.2016 11:13
Obwohl G-BA-Vorsitzender Prof. Josef Hecken bei der Bekanntgabe der Förderprojekte der neuen Versorgungsformen noch gesagt hatte, dass sich die Zuschläge im Bereich Versorgungsforschung aus formalen Gründen noch etwas hinziehen würde, wurde jetzt das erste Projekt bekannt: "Entwicklung von Methoden zur Nutzung von Routinedaten für ein sektorenübergreifendes Entlassmanagement", kurz EMSE.

Die Versorgungslücken nach einem Krankenhausaufenthalt und der ambulanten Weiterbehandlung sollen durch ein neues Gemeinschaftsprojekt durch Versorgungsforschung EMSE*, vor allem bei schweren Erkrankungen, geschlossen werden. Vorhandene medizinische Daten aus dem Aufnahmebericht und dem Behandlungsverlauf sollen allen medizinischen und nichtmedizinischen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden. Grundsätzliche Idee ist ein Vorhersagemodell, das auf Patienteninformationen und Routinedaten der Krankenkassen zurückgreift. So kann der poststationäre Behandlungsbedarf nach einem Krankenhausaufenthalt automatisch eingeschätzt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Damit unterstützt das Prognosemodell gezielt das Entlass- und Fallmanagement von Krankenhäusern und Krankenkassen.

„Der komplexe Informationsaustausch zwischen den an einem Behandlungsprozess Beteiligten kann nur durch Kooperation gelöst werden. Das AQUA-Institut, das Deutsche Krankenhausinstitut und der BKK Dachverband entwickeln in ihrem gemeinsamen Projekt zielgenaue, umsetzbare Lösungen für Ärzte und Patienten“, erklärt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbandes. „Ziel ist die Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung von Patienten mit erhöhtem nachstationären Versorgungsbedarf. Erreicht wird dies durch die Implementierung eines dynamischen und zielgerichteten Entlassmanagements auf Basis eines standardisierten Datenaustausches sowie der direkten Kommunikation zwischen Krankenhäusern, Kostenträgern und nachsorgenden Leistungserbringern“, so Knieps.

Der Innovationsausschuss des Innovationsfonds beim G-BA fördert das Konzept, das gerade in der Startphase kostenintensiv ist, mit rund 748.000 Euro. Erste Projektergebnisse wollen die Akteure bereits zur Jahresmitte 2018 vorlegen. Ist das Versorgungsforschungsprojekt erfolgreich, soll es in einem weiteren Schritt in ausgewählten Modellregionen in die Praxis umgesetzt werden. Das AQUA-Institut entwickelte das Modell, die nötigen Daten liefern BAHN-BKK und SBK, das Deutsche Krankenhausinstitut prüft den gesetzlichen Regelungsbedarf. Weitere Kooperationspartner zur Erprobung in einer Modellregion und für eine breite Expertise sind: Der Deutsche Pflegerat e.V., der BKK Landesverband Mitte, die Gesundheitsregion Göttingen e.V., das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz, die Westpfalz-Klinikum GmbH und die Initiative Gesundheitsnetzwerk Westpfalz.

* Entwicklung von Methoden zur Nutzung von Routinedaten für ein sektorenübergreifendes Entlassmanagement

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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