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Fettleber-Register: Magen-Darm-Ärzte liefern Daten zur Versorgungslage

17.11.2021 11:38
Anlässlich des Deutschen Lebertages am 20. November 2021 weist der Leber-Experte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte, Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann, darauf hin, dass seit Dezember letzten Jahres Patientendaten zur nicht-alkoholischen Fettleber-Erkrankung im nationalen NAFLD-Register dokumentiert werden. Mit der flächendeckenden Erhebung soll zunächst der Krankheitsverlauf dieser immer weiter um sich greifenden, oft erst spät bemerkten Leberschädigung erfasst werden. In einer zweiten Stufe der Erhebung sollen dann die zurzeit noch ausstehenden medikamentösen Therapien bewertet werden.

„In Deutschland leben rund eine Millionen Menschen mit einer Fettleber, die vor allem auf eine unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung zurückzuführen ist“, erklärt Prof. Hofmann. „Bei schätzungsweise 20 Prozent der Betroffenen hat die Leber bereits eine so genannte Fibrose entwickelt, also fortgeschrittene Gewebeveränderungen, die unbeachtet langfristig zu schwerwiegenden Entzündungen, Vernarbungen und schließlich zu Leberkrebs führen können.“

Die Leberverfettung ist oftmals Begleiterkrankung oder Symptom einer viel umfassenderen Stoffwechselstörung. 78 Prozent der Fettleber-Patienten leiden zugleich an Bluthochdruck, 72 Prozent an Adipositas, 60 Prozent an Typ 2-Diabetes und 50 Prozent an einer Fettstoffwechselstörung. Frühzeitig behandelt, sind krankhafte Leberveränderungen zu einem gewissen Teil reversibel. In den Anfangsstadien können die Betroffenen den Verlauf der Erkrankung selbst in den Griff bekommen.

Deshalb ist die Früherkennung der sich schleichend und in der Regel unbemerkt entwickelnden Fettleber wichtig, damit sich Fettleber-Patienten rechtzeitig gegen gravierende Verläufe wappnen können. Vor diesem Hintergrund fordert der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) im Verbund mit weiteren medizinischen Fachverbänden, die Fettleber-Erkrankung in Disease-Management-Programme (DMP) für Diabetes und Adipositas aufzunehmen und die Bekämpfung der Volkskrankheit als Gesundheitsziel im Sozialgesetzbuch verankern.

Einer aktuellen Studie zufolge ist bei 4,66 Prozent der deutschen Bevölkerung eine nicht alkoholische Fettleber diagnostisch festgestellt. Die Anzahl der Diagnosen hat zwischen 2008 und 2018 kontinuierlich zugenommen. Bis vor einem Jahr wurden Daten zur Versorgung von Fettleber-Patienten in Deutschland in zwei Projekten durch universitäre Zentren und niedergelassene Zentren erfasst. Eines dieser Projekte – die Fatty Liver Assessment in Germany Studie (FLAG) – hat der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte initiiert. Neben der Erhebung von epidemiologischen und klinischen Patientendaten wurde dabei auch der Vergleich nichtinvasiver Testmethoden, die Häufigkeiten von Lebensstilinterventionen und die Langzeitbeobachtung der Patienten mit NAFLD untersucht. „Die Daten haben bereits gezeigt, dass eine Verbesserung der diagnostischen Pfade vom Hausarzt oder Diabetologen hin zur fachinternistischen hepatologisch-gastroenterologischen Versorgung dringend vonnöten ist“, resümiert Prof. Hofmann.

Seit Ende letzten Jahres gibt es unter dem Dach der Deutschen Leberstiftung eine übergeordnete Datenauswertung, das Deutsche NAFLD-Register. Es soll in einer ersten Phase den natürlichen Verlauf der Fettleber-Erkrankung erfassen. Diese Daten werden unter anderem wichtig für die Risiko-Nutzen-Bewertung bei der Bewertung zukünftiger Medikamente sein. In der geplanten zweiten Phase des Registers sollen zusätzlich die künftig zugelassenen medikamentösen Therapien dokumentiert werden. Die niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte werden im Management Board des Registers von Prof. Dr. Wolf Peter Hofmann und Dr. Peter Buggisch vertreten.

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