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DSG stärkt die Zusammenarbeit von Pflegekräften, Therapeuten und Ärzten

07.02.2022 11:39
Lähmungserscheinungen, Sprachstörungen, Sehverlust – die Folgen eines Schlaganfalls können gravierend sein. Um diese für Betroffene möglichst gering zu halten, sollte nach Ansicht der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) ein interdisziplinäres Team aus Pflegekräften, Therapierenden sowie Ärztinnen und Ärzten auf zertifizierten Schlaganfall-Einrichtungen – Stroke Units – eng zusammenarbeiten. In einer solchen Umgebung könnten Erkrankte am besten genesen und vor einem erneuten Schlaganfall geschützt werden. Die Fachgesellschaft bietet deshalb qualifizierte Weiterbildungsprogramme für Pflegekräfte auf Stroke Units an und will diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zukünftig noch weiter stärken – auch innerhalb der eigenen Reihen.

Nach einem Schlaganfall ist die Pflege der Betroffenen von enormer Wichtigkeit. „Dabei stehen die persönlichen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten im Vordergrund“, betont Professor Dr. med. Darius Nabavi, der neue 1. Vorsitzender der DSG. Dafür sind eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit und Abstimmung von ärztlichem, pflegerischem und therapeutischem Personal essenziell. Der Arbeitsansatz von Therapie und Pflege sollte dabei einheitlich sein. „Besonders hilfreich sind Rehabilitationsmaßnahmen, die den Betroffenen helfen, Muskelspannung und Bewegungsfunktionen wieder richtig kontrollieren zu können.“ Bei der Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützen Pflegekräfte, die speziell für die Betreuung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten qualifiziert sind. Die DSG bietet mit dem Qualifikationskurs zur „Stroke-Nurse“ bereits seit 2007 ein spezialisiertes Fortbildungsprogramm, das das Expertenwissen für die Pflege von Schlaganfallbetroffenen auf Stroke Units vermittelt, an.

„Stroke Nurses lernen dabei speziell auf der kommunikativen Ebene viel, so ist es eine zentrale Aufgabe, die Kommunikation rund um die Patientenversorgung sicherzustellen“, betont Professorin Dr. med. Waltraud Pfeilschifter, Leiterin der DSG-Kommission „Fortbildung für Pflegekräfte auf Stroke Units“. Die stellvertretende Kommissionsleiterin Ute Mehren, Fachkrankenschwester für Intensivpflege und langjährige Leiterin eines der Qualifikationskurse, ergänzt: „Dabei besteht der Spagat vor allem darin, zum einen den Bedürfnissen der Schlaganfall-Patien:tinnen gerecht zu werden und zum anderen engmaschige Überwachung und schnell getaktete Untersuchungen und therapeutische Maßnahmen mit zu koordinieren. So lernen die Stroke Nurses  auch, dass nur im Team ein optimales Behandlungsergebnis erzielt werden kann.“ Dabei sei es von zentraler Bedeutung bei der Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen Pflege sowohl die Interessen/Belange der Schlaganfall-Erkrankten als auch die des medizinischen Personals in einen guten Einklang zu bringen. Daneben wird medizinisches Wissen rund um die Schlaganfall-Akuttherapie, -Ursachensuche, Einleitung einer wirksamen Sekundärprävention und Behandlung der wichtigsten Komplikationen vermittelt und es werden Pflegekonzepte und -techniken gelehrt, die helfen, die Betroffenen in der Akutphase des Schlaganfalls in der Bewältigung ihrer Schwierigkeiten mit Wahrnehmung, Kommunikation und Bewegung professionell zu unterstützen.

Die Wichtigkeit der Teamarbeit und die Sicherstellung eines hohen pflegerischen und therapeutischen Niveaus auf den Stroke Units betont auch Professor Dr. med. Christoph Gumbinger, Leiter der DSG-Kommission Telemedizinische Schlaganfallversorgung. „In der Telemedizinischen Schlaganfallversorgung erfolgt die Notfallbehandlung telemedizinisch per Videoverbindung aus einem großen Schlaganfallzentrum/einer Stroke Unit heraus“, so der DSG-Experte. „Es gelingt nicht immer, dass eine spezialisierte Neurologin/ein spezialisierter Neurologe als erstes vor Ort ist, deshalb kann es lebensrettend sein, wenn diese über Video zugeschaltet werden und den behandelnden Arzt/die behandelnde Ärztin bei der Diagnose und bei den Entscheidungen über die nötigen therapeutischen Schritte beraten können.“ Dabei sei auch ein interdisziplinärer Wissenstransfer und ein Kompetenzaufbau des pflegerischen und des therapeutischen Personals von zentraler Bedeutung. Um das zukünftig noch besser realisieren zu können, hat sich innerhalb der DSG-Kommission die neue „Arbeitsgruppe Pflege/Therapie“ gegründet.

Zukünftig sollen solche interdisziplinären Ansätze innerhalb der DSG noch weiter ausgebaut werden: Eines der großen Anliegen für die Amtszeit von Professor Dr. med. Darius Nabavi ist die Stärkung der Zusammenarbeit von Pflegekräften, Therapierenden und Ärzt:innen innerhalb der Fachgesellschaft. „Die DSG nimmt seit ihrer Gründung Pflegefachkräfte, die – so die Satzung – „Erfahrung in der Schlaganfallmedizin haben und die bereit sind, die Ziele des Vereins zu unterstützen“ auf“, betont Nabavi. Die DSG ermuntere insbesondere ihre Pflegekräfte und Therapierenden, für eine Mitgliedschaft in der Fachgesellschaft – einerseits damit die Interessen der Pflegefachkräfte auf den Stroke Units in den eigenen Reihen gehört werden, aber auch damit sie Zugang zu den fachlichen und gesundheitspolitischen Diskussionen der Fachgesellschaft haben. „In unserem Alltag auf der Stroke Unit sind wir es gewöhnt in einem Team zusammenzuarbeiten, genauso selbstverständlich sollte auch die Zusammenarbeit in der Fachgesellschaft sein“, so Nabavi abschließend.

Editorial

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