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Wirksamkeit von Hydrokortison im septischen Schock hängt von Genen ab

18.11.2014 19:17
Essen, (14.11.2014) – Sepsis, im Volksmund „Blutvergiftung“, ist eine der häufigsten Todesursachen. PD Dr. Simon Schäfer,Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) konnte nun nachweisen, dass der Erfolg der Behandlung des septischen Schocks auch von den Genen abhängt. Man geht davon aus, dass zukünftig auch in der Intensivmedizin die individualisierte Therapie eine zunehmende Rolle spielen wird.
Kommt es bei Patienten mit Blutvergiftung zu einem septischen Schock, ist bislang die Gabe von Kortisonpräparaten wie Hydrokortison, obgleich umstritten, eine Standardtherapie. Bislang konnte nicht nachvollzogen werden, welche Patienten von der Medikation tatsächlich profitierten und bei welchen diese keinen Nutzen erbringt oder sogar nachteilig sein kann. Simon Schäfer, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UK Essen konnte nun zeigen, dass der Erfolg dieser Behandlung mit Hydrokortison von den Genen der Patienten abhängt. So konnte der Wissenschaftler der medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nachweisen, dass eine genetische Veränderung, die in sämtlichen Zelltypen und Geweben vorkommt, entscheidend für den Behandlungserfolg ist. Diese, bei etwa der Hälfte der europäischen Bevölkerung vorkommende genetische Variante im Promotor des Nuklear Faktor kappa B (NFKB) beeinflusst maßgeblich das Überleben bei Sepsis. Je nachdem, welche Variante die Patienten besitzen, beeinflusst dies sowohl den Verlauf der Entzündungsreaktion, als auch die Wahrscheinlichkeit, am septischen Schock zu versterben. Besitzt man nun diese genetische Variante und ist ein sogenannter Deletionsallelträger ist Hydrokortison nicht in der Lage, die verstärkte Entzündungsreaktion zu hemmen. Auch ist die Gabe von Hydrokortison bei Vorliegen dieses Genotyps ein unabhängiger und starker Risikofaktor für die bedeutsame 30-Tage-Sterblichkeit von Patienten im septischen Schock.
Diese Ergebnisse lösen die heterogene Studienlage hinsichtlich einer Kortikoidtherapie im septischen Schock als potentiell genotypbedingt auf. „Wie in anderen Gebieten der Medizin, zeigt sich nun auch bei der Sepsis, dass die Zeit des medikamentösen Gießkannenprinzips ihrem Ende entgegen geht und die personalisierte Medizin in der Intensivmedizin an Boden gewinnt. Der Gen-Chip für die Intensivmedizin wird kommen“, prognostiziert Professor Jürgen Peters, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
Editorial

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Prof. Dr.
Reinhold
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