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Herzkrankheiten: Das Überleben ist eine Frage des Geschlechtes und des Wohnortes

02.02.2016 10:45
Der am 27. November in Berlin vorgestellte Deutsche Herzbericht 2015 offenbart, dass Männer weit häufiger an den verbreitetsten Herzkrankheiten erkranken als Frauen, allerdings ist bei diesen die Sterblichkeit diesbezüglich insgesamt deutlich höher. Darüber hinaus ist das Risiko an einer Herzkrankheit zu versterben in Deutschland geografisch sehr ungleich verteilt.

So zeigt sich, dass die östlichen Bundesländer die größten Sterbeziffern im Jahr 2013 verzeichneten. Angeführt von Sachsen-Anhalt, wo im gennannten Jahr 389 von 100.000 Bewohnern an einer der häufigsten Herzkrankheiten (ischämische, also durch Minderdurchblutung hervorgerufene Herzkrankheiten, Herzklappenkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz) verstarben, über Baden-Würrtemberg mit 225, bis hin zu Berlin, das am unteren Ende der Skala eine Sterbeziffer von 193 aufweist.

Ähnlich heterogen präsentiert sich auch die regionale Verteilung bei der Herzinfarkt-Sterblichkeit (akuter Myokardinfarkt). In Sachsen-Anhalt betrug hier die Sterbeziffer 99, in Brandenburg 98, in Bremen 94 und in Sachsen 93. Die niedrigste Sterbeziffer verzeichneten hier Schleswig-Holstein mit 43, Berlin und Hamburg mit 48.

„Die Unterschiede der Sterbezahlen zwischen den Bundesländern sind auf unterschiedliche Faktoren zurückzuführen, zum Beispiel die Altersstruktur, den sozioökonomischen Status der Bevölkerung, das jeweilige Gesundheitsbewusstsein, die Ärztedichte oder das regionalen diagnostische und therapeutische Angebot“, erklärt der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) Prof. Dr. Karl-Heinz Kuck. „Aus gesundheitlicher und gesundheitspolitischer Sicht muss es darum gehen, durch geeignete Maßnahmen die Situation in den Ländern mit hoher Sterbeziffer konsequent an jene der am besten abschneidenden Länder heranzuführen.“

Männer erkranken häufiger, Frauen sterben öfter daran

Doch auch geschlechterspezifisch zeigen sich große Unterschiede: Von den im aktuellen Deutschen Herzbericht erfassten kardiologischen Diagnosen betrafen 2013 57,8 Prozent Männer und 42,2 Prozent Frauen. Die Sterblichkeit bei Frauen ist in der Summe aller ausgewählten Diagnosen deutlich höher als bei Männern. Von den Patienten, die an einer der im Bericht dargestellten häufigsten Herzkrankheiten gestorben sind, sind 45,9 Prozent Männer und 54,1 Prozent Frauen. So übersteigt beispielsweise die Sterbeziffer der Frauen bei Herzrhythmusstörungen die der Männer um 47 Prozent. Auch die Differenz bei der Sterbeziffer die Herzinsuffizienz betreffend, ist „unerwartet groß und nicht ohne weiteres erklärlich", so Prof. Kuck, da der Wert der Frauen hier um 81,6 Prozent höher liegt als der der Männer.

„Der Anstieg der Sterblichkeit ist bei verschiedenen Diagnosen mit zunehmendem Lebensalter unterschiedlich“, so Prof. Kuck. Bei Männern nimmt die Sterblichkeit an Koronarer Herzkrankheit ab dem 65. bis 70. Lebensjahr zu, dagegen steigt die Sterblichkeit bei den übrigen Diagnosen erst ab dem 75. bis 80. Lebensjahr an. Auffällig ist bei Männern der deutliche Anstieg der Sterblichkeit an der Herzinsuffizienz ab dem 80. bis 85. Lebensjahr. „Bei Frauen nimmt die Sterblichkeit an der Koronaren Herzkrankheit erst ab dem 75. bis 80. Lebensjahr exponentiell zu, gleiches gilt für die Sterblichkeit an einer Herzinsuffizienz ab dem 80. bis 85. Lebensjahr“, so der DGK-Präsident. Ein wesentlicher Faktor für die Zunahme der Mortalität sei die verbesserte Lebenserwartung der Patienten, die bei der Berechnung der Morbiditäts- und Mortalitätsdaten nicht berücksichtigt ist.

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