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Studie: Hohes Vertrauen in die Wissenschaft, Skepsis gegenüber der Politik

11.11.2021 12:32
Die Corona-Pandemie rückt Wissenschaft und Forschung unablässig in den Fokus aktueller Debatten. Während das Vertrauen in die Wissenschaft insgesamt hoch ist, gibt es dabei auch skeptische Stimmen gegenüber Forschenden. Welche Rolle soll die Expertise von Wissenschaftler:innen nach Meinung der Bevölkerung bei politischen Entscheidungen spielen? Das neue Wissenschaftsbarometer will diese und weitere Fragen beantworten.

Das Vertrauen der Deutschen in die Wissenschaft ist demanch weiterhin hoch: 61 Prozent der Deutschen vertrauen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Forschung. Das sind zwar mehr als vor der Pandemie, jedoch zeigt sich in diesem Jahr eine geringere Zustimmung als im April und Mai 2020 (73 Prozent, 66 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt das Wissenschaftsbarometer 2021. Mit der Befragung erhebt die gemeinnützige Organisation Wissenschaft im Dialog seit 2014 jährlich Einstellungen der Bürger:innen in Deutschland gegenüber Wissenschaft und Forschung.

Vor dem Hintergrund der Pandemie: Skeptische Stimmen bleiben bestehen

Das grundsätzlich hohe Vertrauen in Forschung spiegele sich auch in einem hohen Vertrauen in die Aussagen von Wissenschaftler:innen zur Corona-Pandemie wider (73 Prozent). Einzig das Vertrauen in Auskünfte von Ärzt:innen und medizinischem Personal zu Corona ist höher (79 Prozent). Deutlich schlechter schneiden bei den Befragten dagegen Politiker:innen (18 Prozent) und Journalist:innen (21 Prozent) ab.

Auch skeptische Positionen zur Corona-Pandemie finden mitunter Zustimmung. „Wissenschaftler sagen uns nicht alles, was sie über das Coronavirus wissen“: Vier von zehn Deutschen (39 Prozent) stimmen dieser Aussage eher oder voll und ganz zu. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass eine Minderheit an der Wissenschaft zweifelt – und diese Stimmen während der Pandemie lauter geworden sind.

Politik und Wissenschaft: Hand in Hand

Die Beteiligung der Wissenschaft an politischen Entscheidungen habe für die Befragten einen hohen Stellenwert. Die Ergebnisse zeigen: Über zwei Drittel (69 Prozent) der Deutschen finden, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. Bei der Frage, ob Forschende sich aktiv in die Politik einmischen sollten, liefert das Wissenschaftsbarometer ein gemischtes Stimmungsbild: 32 Prozent sehen dies als Aufgabe der Wissenschaft an, 23 Prozent sind unentschieden und 44 Prozent der Befragten lehnen eine Einmischung von Wissenschaftler:innen in die Politik ab.

Wunsch nach mehr Transparenz

Drosten, Wieler, Lauterbach: Während der Pandemie sind prominente Wissenschaftler:innen auf Social Media, in Podcasts oder Talkshows sehr gefragt. Das Barometer zeigt, dass es unter den Befragten jedoch Unklarheiten darüber gibt, wie genau in Deutschland die Politikberatung zu Corona durch die Wissenschaft funktioniert. Lediglich 29 Prozent haben im Kontext der Corona-Pandemie eine Vorstellung davon, wie Wissenschaftler:innen, die Politiker:innen beraten, ausgewählt werden.

„Die Pandemie hat das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in den Fokus gesellschaftlicher Debatten gerückt. Die Daten des Wissenschaftsbarometers belegen jedoch, dass sich viele Bürger:innen fragen, wie wissenschaftliche Politikberatung im Detail funktioniert. Die Politik sollte hier künftig noch transparenter kommunizieren, von welchen Wissenschaftler:innen sie sich beraten lässt und nach welchen Kriterien diese ausgewählt werden“, sagt Henry Alt-Haaker, Bereichsleiter Strategische Partnerschaften und Robert Bosch Academy der Robert Bosch Stiftung.

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