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Initiative Patient 2014 - Die Preisträger stehen fest!

22.12.2014 20:00
Die Forderung nach einer Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen ist nicht neu. Mit Hilfe von Präferenzstudien kann die Patientenperspektive in den Entscheidungsprozessen im Gesundheitswesen berücksichtigt werden. Vor diesem Hintergrund initiierte die Initiative Patient einen Gesundheitspreis um die Dokumentation von Patientenpräferenzen zu fördern. Die Initiative Patient versucht Evidenz über die Prioritäten und Bedürfnisse von (potentiellen) Patienten zusammen mit Studierenden, Wissenschaftlern und Selbsthilfegruppen zu generieren.

Am Freitag, den 12. Dezember 2014, wurden die diesjährigen Preisträger der „Initiative Patient“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen des zweiten gemeinsamen Symposiums unter der Leitung von Prof. Dr. Axel Mühlbacher (Hochschule Neubrandenburg) statt.

Die Jury, zusammengesetzt aus Herrn Prof. Dr. Thomas Kohlmann (Universität Greifswald), Herrn Prof. Dr. Peter Zweifel (Universität Zürich) und Herrn Prof. Dr. Axel Mühlbacher (Hochschule Neubrandenburg) bewertete alle Einsendungen und kam zu dem folgenden Urteil:

Sonderpreis Selbsthilfegruppen: Besondere Erwähnung verdient die Studentin Maresa Buchholz, die in Kooperation mit der Selbsthilfe Schlafapnoe Mecklenburger Seenplatte, den Sonderpreis für Selbsthilfegruppen erhielt. Mit „Ein Beitrag über Präferenzen von Patienten mit Schlafapnoe und deren Relevanz für das Gesundheitssystem“ wurde die Fragestellung untersucht, welche Eigenschaften einer Beatmungstherapie die Therapietreue fördern oder hemmen und versucht, mögliche präferenzbasierte Empfehlungen ableiten zu können. Die Erkenntnisse des hervorragend ausgearbeiteten Konzepts könnten beim Design alternativer Therapiealternativen berücksichtigt werden und damit die Verbesserung der Gesundheit und auch der Lebensqualität erhöht werden.

Den 1. Platz konnten die Master studierenden Svenja Schiel und Steven Müller erringen. Sie stellten sich der Frage „Welche Kriterien präferieren die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Neubrandenburg bei der Auswahl ihres Hausarztes?“ mit dem Ziel, die prekäre Hausarztsituation im ländlichen Raum und die Anstrengungen der Bedarfsplanung durch die Perspektive und Präferenzen der Bürger zu unterstützen und zu erweitern. Zur Ermittlung der Präferenzen nutzten die beiden Studenten das Verfahren eines Discrete-Choice Experiments und befragten so 100 Teilnehmer. Eindrucksvoll präsentierte das Konzept die fünf wesentlichen Eigenschaften für die Wahl des Hausarztes: Wartezeit; Erreichbarkeit; Geschlecht des Arztes, Behandlungszeit und Sprechzeiten.

Der 2. Platz ging an die Autorinnengruppe Nadine Schubert und Heike Viethen, die das bisher kaum beachtete Krankheitsbild des Lipödems/Liplymhödems, mittels einer deutschlandweit repräsentativen Befragung zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität untersuchten. Die umfangreiche Datenerhebung erfolgte in Form einer Onlinebefragung mittels Ranking und qualitativen Fragen. Die Ergebnisse der N=642 Teilnehmer zeigen anschaulich die Bedeutung des Lipödems auf die Alltagsgestaltung und die Lebensqualität der Betroffenen, wobei das Auftreten der Beschwerden bei der Berufsausübung sowie im Rahmen von Facharztbesuchen als besonders belastend für die Patientinnen und Patienten nachgewiesen wurde.

Über den 3. Platz konnte sich Julian Schwarz freuen, der in einer qualitativen Befragungsstudie durch Interviews mit betroffenen Patienten der Frage nachging, ob die angebotenen Beratungsleistungen in einem gemeindepsychiatrischen Zentrum die Bedürfnisse der Nutzer treffen oder nicht. Das hochinteressante Projekt über ein Modell der psychiatrischen Versorgung in Norddeutschland befindet sich derzeit noch in der Durchführung. Ergebnisse im Ansatz weisen jedoch jetzt schon auf, dass Betroffene eine zu geringe Sichtbarkeit bzw. Zugänglichkeit des gemeindepsychiatrischen Zentrums kritisieren, wohingegen sie mit der erhaltenen Beratungsleistung, sowohl fachlich als auch im Ergebnis, sehr zufrieden sind.

Der Preis wurde von Herrn Prof. Dr. Mühlbacher initiiert und durch die folgenden Unternehmen und Verbände finanziert: AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG, AstraZeneca GmbH, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG und Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.

Die Initiative Patient gratuliert nochmals allen Preisträgern, bedankt sich bei allen weiteren Teilnehmern und freut sich auf spannende Beiträge für das Jahr 2015.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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