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Innovationsfondsprojekt „Cardiolotse“ betreut Herzpatienten individuell

30.11.2017 13:00
Eine persönliche Patientenbegleitung während und nach einem Klinikaufenthalt soll die Versorgung von chronisch Kranken verbessern und unnötige Wiedereinweisungen verhindern. Die AOK Nordost entwickelt dazu mit Vivantes das neue Lotsenmodell „Cardiolotse“. Unterstützt werden beide Partner dabei vom Berufsverband Deutscher Internisten und dem Bundesverband Niedergelassener Kardiologen.

In einem mit rund 4,66 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds geförderten Pilotprojekt wird dieses Modell zunächst – ab Juni 2018, die Laufzeit beträgt 36 Monate – bei chronisch Herzkranken mit einer Ischämischen Herzerkrankung (z.B. Herzinfarkt) oder Herzrhythmusstörungen getestet. Ist der „Cardiolotse“ erfolgreich, könnte daraus ein eigenständiges Berufsfeld entwickelt werden, das auch bei anderen chronischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Die Evaluation übernimmt die Ludwig-Maximilians-Universität München.

Der „Cardiolotse“ fungiert als Bindeglied zwischen dem Patienten und allen an dessen Versorgung Beteiligten.  Seine zentrale Aufgabe soll sein, den Patienten umfänglich und für diesen gut verständlich über seine Erkrankung aufzuklären und ihm als persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

Die Intensität der Betreuung werde sich nach dem individuellen Bedarf richten. Dadurch sollen Ängste und Unsicherheiten beim Patienten abgebaut und er langfristig befähigt werden, souverän mit seiner Erkrankung umzugehen. Der „Cardiolotse“ wird für diese Aufgabe entsprechend geschult und kann sich bei Fragen oder Unsicherheiten jederzeit mit einer spezialisierten Krankenpflegefachkraft austauschen, die im engen Kontakt zu einem Facharzt steht.

Versorgungsunterschiede abbauen

Daneben soll sich der „Cardiolotse“ auch um die Terminkoordination für ärztliche Kontrolluntersuchungen und die Suche nach geeigneten Therapeuten und Herzsportgruppen kümmern. Außerdem unterstütze er den Patienten bei der regelmäßigen Medikamenteneinnahme. Auf diese Weise könne er auch therapeutische Abweichungen feststellen, gesundheitlich kritische Situationen rechtzeitig erkennen und die notwendigen Maßnahmen einleiten.

„Das schlagende Herz ist der Inbegriff für Leben. Wenn es aussetzt oder aus dem Takt gerät, leiden die Betroffenen oft Todesängste. Gerade nach einem Klinikaufenthalt horchen diese Menschen besonders stark in sich hinein und geraten schon beim kleinsten Anzeichen, dass etwas nicht stimmen könnte, in Panik. Wir sind überzeugt, dass eine individuelle und auf das Krankheitsbild spezialisierte Patientenbegleitung mehr Stabilität und Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung geben kann und damit auch unnötige Wiedereinweisungen verhindert werden“, sagt Stefanie Stoff-Ahnis, Mitglied der Geschäftsleitung der AOK Nordost.

Prof. Dr. Harald Darius, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Vivantes Klinikum Neukölln, ergänzt: „Im Falle eines erfolgreichen Projektabschlusses wäre wissenschaftlich eindeutig nachgewiesen, dass eine bessere Vernetzung der Versorgungsebenen durch spezialisierte Lotsen die Wirksamkeit der Therapie steigern kann.“ Das Modell biete zudem auch eine Chance, Versorgungsunterschiede insbesondere aufgrund des Sozialstatus, des Bildungsniveaus und des Migrationshintergrundes abzubauen.

Bild: Vivantes

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