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Kinder und Jugendliche gegen HPV impfen – Krebs verhindern

01.03.2022 17:30
Die HPV-Impfung schützt vor Infektionen mit humanen Papillomviren (HPV) und damit auch vor Krebserkrankungen die als Folge der Infektion entstehen können. Dazu gehören Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum. Die Impfung ist bereits seit 2006 in Deutschland verfügbar, bis heute wird sie jedoch immer noch zu wenig in Anspruch genommen. Zum HPV Awareness Day am 4. März appelliert die Deutsche Krebshilfe an alle Eltern, diese Chance zur Krebsprävention zu nutzen und ihre Kinder im Alter zwischen 9 und 14 Jahren impfen zu lassen.

Wissenschaftler in Heidelberg entwickeln zurzeit eine interaktive Website, die sowohl Eltern als auch Jugendliche besser über die Impfung informieren und bei der Impfentscheidung unterstützen soll. Die Deutsche Krebshilfe fördert das Projekt mit 297.000 Euro.

Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 7.700 Menschen an HPV-bedingtem Krebs. Dazu zählen Gebärmutterhalskrebs sowie Krebserkrankungen im Mund- und Rachenraum, im Darmausgang sowie im Genitalbereich. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen krebserregende humane Papillomviren für Jungen und Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Versäumte Impfungen können bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden.

„Die HPV-Impfquote ist leider erschreckend gering: Weniger als 50 Prozent der 15-jährigen Mädchen und nur ein verschwindend geringer Anteil an Jungen sind vollständig gegen HPV geimpft“, konstatiert Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Dafür gibt es verschiedene Gründe: In Deutschland fehlt es bislang an Strukturen und Strategien, die Kinder und Eltern automatisch an die Impfung erinnern. Viele Eltern kennen die Impfung schlichtweg nicht oder haben Bedenken hinsichtlich ihres Nutzens.“

Die Deutsche Krebshilfe fördert daher ein interdisziplinäres Projekt am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg: Wissenschaftler um Professor Dr. Frank Rösl, Leiter der Abteilung Virale Transformationsmechanismen, sowie Dr. Katrin Platzer, Leiterin des Heidelberger Science Labs am DKFZ, entwickeln eine interaktive Website, deren Inhalte wissenschaftlich fundiert auf Eltern einerseits sowie auf Kinder und Jugendliche andererseits zugeschnitten sind. Sie wird aber nicht nur Informationen zu HPV, den Risiken einer Infektion und den Vorteilen der Impfung beinhalten, sie soll die Nutzer auch unterstützen, ihre Impfpläne in die Tat umzusetzen. Die Forscher setzen dafür unter anderem eine spezielle psychologische Methode – das sogenannte „mentale Kontrastieren“ – ein. Inwieweit sich dieser Ansatz als wirksam erweist, wird im Rahmen dieser Studie getestet.

„Digitale Anwendungen und vor allem die Verfügbarkeit fachgerechter und verständlicher Informationen durch Smartphones und Tablets sind zeitgemäße Medien, die bei der Prävention schwerwiegender Krankheiten wie beispielsweise Krebs sehr hilfreich sein können. Bislang fehlt es jedoch an ausreichenden wissenschaftlichen Kriterien und vor allem an Daten, inwiefern solche Initiativen tatsächlich zur Verbesserung der Gesundheit beitragen“, erklären Rösl und Platzer. „Unser Projekt wird hierzu wichtige Erkenntnisse liefern, die auch für andere digitale Angebote relevant sein werden.“

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
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