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Mehr drin bei der Meningokokken C-Impfung

12.09.2016 13:35
Eine neue Studie der Wissenschaftler vom Versorgungsatlas zeigt trotz 80-prozentiger Impfquote signifikante regionale Unterschiede der Impfung gegen Meningokokken C. Schlusslicht ist Bad Tölz-Wolfratshausen in Bayern, wo laut der jüngsten Daten nur knapp 32 Prozent der Kleinkinder bis zum Ende des 2. Lebensjahres geimpft wurden. Spitzenreiter ist Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt mit einer Impfquote von 93 Prozent. Die Studie ist auf dem frei zugänglichen Portal www.versorgungsatlas.de veröffentlicht.

Acht Jahre nach ihrer Aufnahme in den Empfehlungskatalog der Ständigen Impfkommission (STIKO) im Jahr 2006 bescheinigen die Wissenschaftler des Versorgungsatlas der Impfung gegen Meningokokken generell eine gute Akzeptanz. Im zweiten Lebensjahr sind 80,2 Prozent der Kinder geimpft. „Dies ist sehr erfreulich, da eine Infektion mit Meningokokken C trotz moderner Therapien bei knapp neun Prozent der Patienten auch heute noch tödlich endet“, erklärt Dr. Jörg Bätzing-Feigenbaum, der Leiter des Versorgungsatlas. Gefährdet sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie junge Erwachsene.

Die Studie der Forscher vom Versorgungsatlas, bei der ärztliche Abrechnungsdaten der Jahre 2009 bis 2014 ausgewertet wurden, belegt jedoch regionale Unterschiede. Auf der Ebene der Bundesländer schwankten die Impfquoten des Geburtsjahrgangs 2009 zwischen knapp 70 Prozent in Bayern und 82 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Untersuchung des Jahrgangs 2013 war dieser Abstand geschrumpft. In Bayern lag die Quote bei rund 75 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern um zehn Prozentpunkte darüber. Deutlich geringer sind inzwischen auch die Unterschiede zwischen den neuen und alten Bundesländern. Hier bestehe eine Tendenz zur Angleichung, schreiben die Experten.

Deutliche Unterschiede auf Kreisebene

Auf der Ebene der Landkreise variieren die Impfquoten hingegen weiterhin deutlich. Die Impfquoten des Jahrgangs 2009 lagen im Kreis Dessau- Roßlau (Sachsen-Anhalt) bei knapp 95 Prozent, gefolgt von Peine in Niedersachen mit knapp 93 Prozent und Zweibrücken in Rheinland-Pfalz mit 91 Prozent. Am anderen Ende der Quoten-Skala drängelten sich die bayerischen Landkreise Rosenheim mit 39 Prozent, Miesbach mit 37 Prozent und dem bundesweiten Schlusslicht Bad Tölz-Wolfratshausen mit 22 Prozent. Bei der Untersuchung des Geburtsjahrgangs 2013 waren die Quoten in diesen Landkreisen zwar gestiegen – auf 32 Prozent in Bad Tölz-Wolfratshausen, 50 Prozent in Rosenheim und sogar 55 Prozent in Miesbach. Doch bei einer Differenz von über 60 Prozentpunkten bleibt der Abstand zu den Spitzenreitern jenseits der Mainlinie erheblich und macht den Freistaat zum Schlusslicht auf Länderebene. Daran können auch respektable Werte um oder sogar über 90 Prozent in nordbayerischen Landkreisen oder Städten wie Wunsiedel, Schweinfurt und Erlangen wenig ändern.

Insgesamt ein positiver Trend

Dennoch betonen die Wissenschaftler, dass insgesamt ein positiver Trend zu beobachten sei: Im Beobachtungszeitraum zwischen 2009 und 2014 sank die Zahl der Landkreise mit Impfquoten unter 70 Prozent von 83 auf 51, während die Zahl der Landkreise mit Quoten über 80 Prozent von 161 auf 241 stieg. Suche nach den Ursachen. Welche Faktoren für die regionalen Unterschiede verantwortlich sind, können die Wissenschaftler aus ihren Daten nicht ableiten. Wahrscheinlich spielt eine Vielzahl von Einflussgrößen eine Rolle – angefangen von gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen über besondere historische und regionale Entwicklungen bis hin zur Skepsis gegen Impfungen oder deren genereller Ablehnung.

Umfragen zufolge sind 35 Prozent der Eltern Impfskeptiker und etwa ein Prozent der Eltern lassen ihre Kinder grundsätzlich nicht impfen. Auch wenn Eltern ihre Kinder bei Heilpraktikern oder mit homöopathischen Medikamenten behandeln lassen, besteht gleichzeitig eine geringere Impfbereitschaft. In Bayern lehnten bei einer Untersuchung sogar 1,8 Prozent der Eltern Impfungen generell ab, mit einem Schwerpunkt in Südbayern – dort, wo auch in der vorliegenden Studie die Forscher des Versorgungsatlas die geringsten Impfquoten gefunden hatten.

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Reinhold
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