Sie sind hier: Startseite News Onkologische Versorgung während der COVID-19-Pandemie
x
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Onkologische Versorgung während der COVID-19-Pandemie

28.04.2020 18:02
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft hatten Mitte März ein gemeinsames Frühwarnsystem aufgebaut, um Veränderungen in der onkologischen Versorgung während der COVID-19-Pandemie zu beobachten. Das aktuelle Fazit: Bislang mussten Krebspatienten im Regelfall keine bedrohlichen Versorgungsengpässe befürchten, doch Einschränkungen durch die Krisensituation sind spürbar. Besonders besorgt ist die „Taskforce“ der drei Institutionen über ausgesetzte Abklärungs- und Früherkennungsuntersuchungen. Auch Patienten selbst entscheiden sich häufig gegen den Arztbesuch: So könne sich eine Bugwelle an zu spät diagnostizierten Krebsfällen aufbauen.

„Grundsätzlich war die onkologische Therapie in Deutschland während der COVID-19-Pandemie bisher gesichert und wir konnten keine bedrohlichen Versorgungsengpässe für Krebspatientinnen und -patienten feststellen“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe. „Doch wir erkennen inzwischen auch, dass das Versorgungssystem spürbar gestresst ist und die Einschränkungen aufgrund der Krisensituation negative Auswirkungen für Krebspatienten haben können.“

Über das Frühwarnsystem wurden der Taskforce Einschränkungen in mehreren Bereichen der onkologischen Versorgung gemeldet. Soweit klinisch vertretbar, wurden Behandlungsschemata auch verkürzt oder verschoben. Insbesondere Nachsorgeuntersuchungen wurden vielfach ausgesetzt. Der Krebsinformationsdienst KID des DKFZ und das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe erhalten auch Kenntnis von Einzelfällen, in denen eine dringlichere Behandlung verschoben wurde. Gravierende Einschränkungen in allen Teilen Deutschlands erkennt die Taskforce bei den Abklärungen von Krebserkrankungen und Früherkennungsuntersuchungen. Vielfach vermeiden die Patienten selbst aus Furcht vor einer Ansteckung mit dem Virus den Arztbesuch.

„Ein Aussetzen von Früherkennungs- und Abklärungsmaßnahmen ist nur über einen kurzen Zeitraum tolerierbar, sonst werden Tumoren möglicherweise erst in einem fortgeschrittenen Stadium mit dann schlechterer Prognose erkannt“, sagt Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums, und ergänzt: „Wir beobachten derzeit, dass Menschen Symptome nicht ärztlich abklären lassen. Patienten sollten sich aber nicht scheuen, auch während der COVID-19-Pandemie Ärzte und Krankenhäuser aufzusuchen.“

Die Taskforce rät allen Patienten, Untersuchungstermine zur Abklärung verdächtiger Symptome und eventuell verschobene Therapien unbedingt so bald wie möglich wahrzunehmen. „Wir empfehlen auch, die Kapazitäten zur Abklärung und Therapie von Krebserkrankungen im regionalen Bereich durch Leitstellen zu koordinieren, die idealerweise an die großen Krebszentren angegliedert sind,“ sagt Professor Dr. Olaf Ortmann, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. „Patienten könnten die Leitstellen dann über spezielle Hotlines erreichen.“ Sollten Patienten weitere Unterstützung brauchen, empfiehlt die Taskforce, die Krebsinformationsdienste des DKFZ, der Deutschen Krebshilfe oder der Landeskrebsgesellschaften zu kontaktieren, die weiterhelfen können.

Die wöchentliche Auswertung der Taskforce beruht auf der systematischen Befragung von 18 führenden Krebszentren in Deutschland. Weitere Onkologische Zentren werden ab sofort in die künftige Erhebung einbezogen. Darüber hinaus gehen Patientenrückmeldungen über die Krebsinformationsdienste in die Auswertung ein.

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

Gemeinsamer Priorisierungskatalog

« Dezember 2022 »
Dezember
MoDiMiDoFrSaSo
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031