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Patienten mit MS benötigen neue Versorgungsstrukturen

02.05.2016 16:37
Patienten mit Multipler Sklerose (MS) benötigen eine umfassende Betreuung, die in der Regelversorgung im Augenblick nicht möglich ist. Darauf hat der Spitzenverband ZNS zum Erscheinen des „Weißbuch Multiple Sklerose“ hingewiesen. Das IGES-Institut hat das Weißbuch zusammen mit Neurologen in Berlin vorgestellt. Es wird ab Mai verfügbar sein.

„Problem sind aber die für die Patienten sehr belastenden Begleitsymptome der Krankheit. Hier fehlen Versorgungskonzepte und -strukturen, um die Patienten angemessen zu behandeln“, erläutert der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN), Dr. med. Uwe Meier.

Als Beispiele für diese belastenden Beschwerden nennt Meier die „unsichtbaren“ Symptome wie Konzentrationsstörungen, Fatigue oder Blasenstörungen. Die Fatigue ist als besondere Erschöpfbarkeit bei der MS oft ein dominierendes Symptom mit gravierenden Auswirkungen auf die Lebensqualität. Häufig sehen sich Betroffene gezwungen, ihr Arbeitspensum zu reduzieren oder ihren Beruf aufzugeben. Nicht selten resultieren hieraus sozialer Rückzug und depressive Episoden. Aufgrund der einschneidenden Konsequenzen für den Alltag wird das Symptom von den Betroffenen als stark beeinträchtigend erlebt und stellt damit oftmals körperliche Symptome in den Hintergrund. Gerade die unsichtbaren Symptome sind auch Hauptursache für Arbeits- und Erwerbsunfähigkeit.

„Wir brauchen für die Betreuung dieser Patienten vor allem Zeit, um sie angemessen zu beraten und zu begleiten. Wichtig sind außerdem neue Leistungsangebote wie spezielle Schulungen und symptombezogene Kurzzeittherapien“, so Meier. Dies sei in der Regelversorgung im Augenblick nicht vorgesehen. „Deshalb benötigen wir neue Versorgungsverträge in der integrierten Versorgung oder im Rahmen des zusammen mit der KBV erarbeiteten neuropsychiatrischen Versorgungskonzeptes“, so der BDN-Vorsitzende. Nötig seien außerdem spezielle Behandlungsteams nicht nur für neuropsychologische Störungen sondern auch für besondere Probleme wie Spastiken, Schmerzen oder Blasen-und Mastdarmstörungen.

Dies wäre laut Meier im Rahmen der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) sofort umsetzbar. Meier kritisiert, dass sich die Gesellschafter des Gemeinsamen Bundesausschuss noch nicht auf die Erstellung der entsprechenden Anlage zur sogenannten ASV-Richtlinie einigen konnten, obwohl sie bereits für das Jahr 2013 vorgesehen war. „Die Berufsverbände und die medizinische Fachgesellschaft haben sektorenübergreifend konsentierte Konzepte dafür, wie die ASV für MS-Patienten gestaltet werden könnte“, betont der BDN-Vorsitzende. Die Versorgung würde sich für viele Patienten ad hoc verbessern, so Meier.

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