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Sativex® bestätigt klinische relevante Verbesserung bei MS-induzierter Spastik

19.10.2012 12:36
Die positiven Daten aus der Studie MObility ImproVEments with Spasticity in Multiple Sclerosis (MOVE) 2, die auf dem ECTRIMS-Kongress vorgelegt wurden, unterstützen den Einsatz von Sativex® zur Reduzierung der Symptome mäßiger bis schwerer Spastiken aufgrund von Multipler Sklerose (MSS). Die neuen Studiendaten belegen, dass 41 % der Patienten, die mit Sativex® behandelt wurden und auf andere Therapien nicht ansprachen, bereits nach 3 Monaten eine klinisch relevante Wirkung zeigten. Das Medikament hat sich in Deutschland, wo Almirall es genau wie schon in Spanien und Dänemark verfügbar gemacht hat, als eine kosteneffektive Behandlungsmethode erwiesen.

Almirall S.A. (ALM) gab heute bekannt, dass die Ergebnisse der in Deutschland durchgeführten Beobachtungsstudie MObility ImproVEments with Spasticity in Multiple Sclerosis (MOVE) 2 mit 300 teilnehmenden Patienten gezeigt haben, dass eine einmonatige Behandlung mit dem Oromukosalspray Sativex® (THC:CBD) mäßige bis schwere MS-induzierte Spastiken (MSS) bei 4 von 10 Patienten, die auf andere herkömmliche Therapien nicht angesprochen haben, um mindestens 20 % reduziert. Nach drei Monaten wurde eine Besserung von mindestens 30 % beobachtet. Insgesamt setzten 55 % der seit Studienbeginn teilnehmenden Patienten die Behandlung nach dem dritten Monat fort.
Diese prospektive Beobachtungsstudie wurde am 11. Oktober 2012 auf dem 28. Kongress des European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis (ECTRIMS) in Lyon, Frankreich, vorgestellt.

„Eine Verbesserung von mindestens 30 % nach 3 Monaten wird auf der numerischen Ratingskala (NRS) als klinisch relevant betrachtet. Für die Patienten bedeutet dies weniger Schlafstörungen aufgrund von MS-bedingten Spasmen, weniger Schmerzen, eine verbesserte Blasenfunktion und weniger Einschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten. Diese Erkenntnisse aus der alltäglichen klinischen Praxis bestätigen oder überragen die Ergebnisse aus früheren klinischen Studien zu Sativex® und wurden sogar mit leicht geringeren durchschnittlichen Tagesdosen erreicht,“ kommentierte der leitende Prüfarzt von MOVE 2, Professor Peter Flachenecker, Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof, Bad Wildbad, Deutschland.

MOVE 2 ist eine multizentrische, prospektive Beobachtungsstudie mit 300 erwachsenen Patienten mit mäßiger bis schwerer MSS, die in 42 MS-Spezialkliniken in ganz Deutschland behandelt werden. Die NRS-Durchschnittswerte der MS-indizierten Spastik sanken um 25 % im Vergleich zu den Werten vor der Behandlung mit Sativex®, wobei 41 % der Patienten eine Besserung von mindestens 30 % im Vergleich zu der Zeit vor dem Studienbeginn zeigten (von 6,7 auf 3,2 in dieser Untergruppe; p<0,0001). Auch die Messungen der Lebensqualität (MS QoL-54 Skala) bei der Kontrolle nach drei Monaten ergaben Verbesserungen im Vergleich zu den Werten vor Studienbeginn (p<0,01).

Sativex® zeigte eine allgemein gute Verträglichkeit. Bei 16,6 % der behandelten Patienten wurden unerwünschte Ereignisse berichtet, zu denen am häufigsten Schwindel, Müdigkeit und Benommenheit zählten, die jedoch überwiegend vorübergehender und nur leichter bis mäßiger Natur waren.

Diese Erkenntnisse werden zudem von weiteren neuen Daten aus Sativex® Datensammlungen im Vereinigten Königreich (n=493, retrospektive Datenerhebung, durchschnittliche Behandlungsdauer von 18 Monaten) und Spanien (n=103, 6 Monate andauernde prospektive Follow-up-Studie) unterstützt, welche ebenfalls auf diesem Kongress vorgestellt werden.

Die klinische Relevanz wurde nicht nur in der MOVE 2 Studie nachgewiesen: In einer jüngsten Publikation von J. Slof wird belegt, dass Sativex® eine kosteneffektive Behandlungsmethode darstellt[i]. Bei Anwendung eines Markov-Modells[ii] aus Sicht der Kostenträger im deutschen Gesundheitswesen lag das inkrementelle Kosten-Effektivitäts-Verhältnis für Sativex® bei 10.809 €. Dies liegt weit unter den allgemein akzeptierten Kosteneffektivitätsgrenzwerten, wie etwa den vom britischen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE festgelegten 30.000 £ (38.000 €).

In Europa wird Sativex® zur Behandlung von MS-indizierten Spastiken im Vereinigten Königreich, Spanien, Deutschland und Dänemark vertrieben. Demnächst soll das Medikament auch in Italien, Österreich, Island und Norwegen eingeführt werden. Darüber hinaus hat das Unternehmen behördliche Zulassungen in Belgien, Schweden, in den Niederlanden, Portugal, in der Tschechischen Republik und in der Slowakei erhalten, wo die Einführung des Produkts ab Ende 2012 geplant ist.

Außer für MS-inzidierte Spastik befindet sich Sativex®, ein von GW Pharmaceuticals entwickeltes Medikament, auch in Phase III der klinischen Entwicklung zur Behandlung von krebsbedingten Schmerzen. Almirall besitzt die Vermarktungsrechte für Europa (außer Vereinigtes Königreich) und für Mexiko.

 

Über die MOVE-2-Studie

MObility ImproVEments with Spasticity in Multiple Sclerosis (MOVE) 2 war eine multizentrische, prospektive Beobachtungsstudie, an der 335 erwachsene Patienten (300 davon konnten ausgewertet werden) mit mäßiger bis schwerer MSS teilnahmen, die in 42 MS-Spezialkliniken in ganz Deutschland behandelt wurden. Die Studie wurde entwickelt, um die Wirksamkeit von Sativex® in der täglichen klinischen Praxis zu bewerten. Die Patienten wurden zu Beginn der Studie, nach einem Monat und nach drei Monaten mit validierten Messinstrumenten bewertet, darunter der NRS, der Barthel-Index für Aktivitäten des täglichen Lebens und die Ashworth-Skala.

Die Wirksamkeitsanalyse nach der einmonatigen Versuchsperiode der Behandlung in der Patientenpopulation aus 276 Teilnehmern ergab folgende Resultate:

  • 74,6 % wurden von ihren Ärzten als „Initial Responder“ eingestuft.
  • 237 (79 %) der 300 auswertbaren Patienten, die an der Studie teilnahmen, setzten die Behandlung mit Sativex® nach der anfänglichen Testphase fort. Die Verbesserungen, die in diesen Patienten nach einer einmonatigen Behandlung festgestellt werden konnten, waren drei Monate nach Studienbeginn noch immer feststellbar oder hatten sich sogar weiter gebessert:

    Nach drei Monaten sank der Anteil der Patienten mit MSS, die häusliche Physiotherapie benötigten, um ein Drittel von 27,3 % auf 17,8 %. Schwere Beeinträchtigungen bei Aktivitäten des täglichen Lebens wurden von 25 % weniger Patienten berichtet, während der Anteil an Patienten, die schwere und störende Schmerzen berichteten, um 15,5 % sank. Sativex® zeigte eine allgemein gute Verträglichkeit. Es wurden ähnliche unerwünschte Ereignisse berichtet wie in den klinischen Studien, wie etwa Schwindel und Benommenheit, welche jedoch in weniger Fällen eintraten. Bei der Kontrolle nach drei Monaten entschlossen sich 55,3 % der seit Beginn der Studie teilnehmenden Patienten zu einer Fortsetzung der Behandlung mit Sativex®.

     

    Über Sativex®

    Sativex® ist ein Endocannabinoidsystem-Modulator, bestehend aus zwei Wirkstoffen: THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol). Entwickelt und hergestellt wird das Arzneimittel von der GW Pharmaceuticals plc, UK. Almirall besitzt die Vermarktungsrechte für Europa (außer im Vereinigten Königreich) und für Mexiko.

    Sativex® ist als Behandlung für Patienten mit mäßigen bis schweren Spastiken aufgrund von Multipler Sklerose (MS) indiziert, die auf keine anderen Muskelrelaxanzien angesprochen haben und die während einer anfänglichen Versuchsperiode der Behandlung eine signifikante Verbesserung der Spastiksymptome gezeigt haben[iii]. Sativex® wirkt bei allen MS-Typen und unabhängig des Behinderungsstatus (gemäß Expanded Disability Status Scale, EDSS, ein Bewertungssystem, das häufig zur Klassifizierung und systematischen Erfassung des Krankheitsgrads von Patienten mit Multipler Sklerose herangezogen wird).[iv]

    Die in Sativex® enthaltenen aktiven Wirkstoffe werden als Cannabinoide bezeichnet. Sie stammen aus der Pflanze Cannabis Sativa, die hierfür unter streng kontrollierten Bedingungen angepflanzt und verarbeitet wird. Cannabinoide reagieren mit körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren unter anderem im Gehirn.[v] Ein Rezeptor ist ein spezifischer Bereich in einer Hirnzelle, an dem sich bestimmte Substanzen für einen begrenzten Zeitraum binden. Diese Bindung bewirkt, dass die Zelle Nervenimpulse aussendet, die letztlich eine Verringerung der Spastik hervorrufen. Dieser Effekt verringert in Patienten, die auf Sativex® ansprechen, die Symptome der Spastiken und hilft den Betroffenen, ihre alltäglichen Aufgaben besser zu meistern.[vi]

    Außer für MS-inzidierte Spastik befindet sich Sativex®, das von GW Pharmaceuticals entwickelt wurde, auch in Phase III der klinischen Entwicklung zur Behandlung von krebsbedingten Schmerzen.

     

    Spastik

    In den fünf größten EU-Märkten leben schätzungsweise 500.000 Menschen mit MS[vii]. Spastik ist ein Symptom, das von Patienten und Pflegern als Muskelspasmen, Krampfanfälle, Steifigkeit und/oder Bewegungseinschränkungen beschrieben wird, und es ist eines der häufigsten Symptome von MS, das bei bis zu 75 % der Betroffenen im Verlauf der Krankheit auftritt. Spastiken beeinträchtigen viele Aspekte des täglichen Lebens von MS-Patienten und sind eine der Hauptursachen für ihr Leiden und häufige Erwerbsunfähigkeit.[viii]

     

    Über Almirall

    Almirall ist ein internationales, innovations-  und forschungsorientiertes Pharmaunternehmen, das sich der Gesundheit und der Förderung der Lebensqualität verschrieben hat. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Barcelona (Spanien) betreibt seine eigene Forschung und Entwicklung und entwickelt, produziert und vermarktet sowohl eigene als auch lizenzierte Medikamente mit dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen zu verbessern. Almirall konzentriert seine Forschungsressourcen auf Therapiebereiche, die mit der Behandlung von Lungen-, Magendarm- sowie Hauterkrankungen und Schmerzen in Verbindung stehen. Die Produkte von Almirall sind derzeit in über 70 Ländern auf fünf Kontinenten erhältlich. Mit der Eröffnung der Niederlassung in Kanada ist Almirall nun mit 13 eigenen Niederlassungen in Europa, Mexiko und Kanada direkt vertreten.

     

    i. Sativex® in multiple sclerosis spasticity: a cost-effectiveness model - Slof J et al, Expert Rev. Pharmacoecon. Outcomes 2 Res. 12(4), (2012))

    ii. Markov models in medical decision making: a practical guide. - Sonnenberg FA, Beck JR. - Med Decis Making. Okt.-Dez. 1993;13(4):322-38.

    iii. Patienteninformationsblatt

    iv. A randomized, double-blind, placebo-controlled, parallel-group, enriched-design study of nabiximols (Sativex®), as add-on therapy, in subjects with refractory spasticity caused by multiple sclerosis - Novotna A. et al, European Journal of Neurology Sept. 2011; 18(9):1122-31.

    v. GW Pharmaceuticals: Cannabinoid Science: Mechanism of action. Verfügbar auf. http://www.gwpharm.com/mechanism-of-action.aspx (Letzter Zugriff am: 26.04.2012).

    vi. GW Pharmaceuticals: Cannabinoid Science: Cannabinoid Compounds. Verfügbar auf: http://www.gwpharm.com/types-compounds.aspx (Letzter Zugriff am: 26.04.12).

    vii. Multiple Sklerosis Internationale Vereinigung (MSIF): European Map of MS database [Europäische Karte für MS-Datenbanken]. ©2010 EMSP, MSIF. Verfügbar auf: http://www.europeanmapofms.org (Letzter Zugriff am: 11.08.2010). Zu den fünf Top-EU-Ländern zählen: Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und das Vereinigte Königriech.

    viii. Rizzo MA et al.  Prevalence and treatment of spasticity reported by multiple sclerosis patients. Mult Scler 2004;10:589-595.

     

    Quelle: Almirall

  • Bei 41,7 % Patienten mit MS-indizierter Spastik verbesserte sich die numerische Ratingskala (NRS) um ≥ 20 % im Vergleich zu den Messungen vor Beginn der Behandlung mit Sativex.
  • Der Mittelwert der Ashworth-Skala sank von 9,6 % auf 2,7 (SD 0,90) und um 12,8 % (auf 2,6 (SD 0,9) in der Patientenuntergruppe, die eine Verbesserung von ≥ 20 % auf der numerischen Ratingskala gezeigt hatte.
  • Die NRS-Durchschnittswerte bezüglich der Schlafqualität sanken um 21,4 % im Vergleich zu den Werten vor Behandlungsbeginn und um 36 % in Patienten, die eine Verbesserung von ≥ 20 % im Vergleich zu den Ausgangswerten gezeigt hatten.
  • Entwicklung der Responder hinsichtlich der Spastiksymptome zum Vergleich in p-Werten: Schmerzen 0,08, Steifigkeit 0,01, Blasenfunktionsstörungen 0,007, Beweglichkeit 0,05.
  • Die MSS-Durchschnittswerte auf der numerischen Ratingskala (NRS) sanken um 25 % im Vergleich zu den Werten vor der Behandlung mit Sativex, wobei 41 % der Patienten eine Besserung von mindestens 30 % im Vergleich zu den Ausgangswerten zeigten (von 6,7 auf 3,2 in dieser Untergruppe; p<0,0001).
  • Die NRS-Durchschnittswerte bezüglich der Schlafqualität sanken um 27 % im Vergleich zu den Ausgangswerten (von 4,3 bis 2,1; p<0,0001).
  • Die durchschnittlich verwendete Dosis betrug 6,7 Sprays/Tag (S.D 29) bis zur Kontrolle nach drei Monaten.
  • Editorial

    RoskiHerausgeber
    Prof. Dr.
    Reinhold
    Roski

     

     

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