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St. Jude Medical kündigt Absicht zur Akquisition von Spinal Modulation, Inc. an

28.04.2015 14:14
St. Jude Medical nimmt DRG-Stimulationstechnologie in sein Schmerztherapie-Portfolio auf, um seine Optionen für die Behandlung chronischer Schmerzen auszuweiten

St. Jude Medical, ein weltweit tätiges Medizintechnik-Unternehmen, gab heute bekannt, dass es seine Exklusivoption auf die Akquisition von Spinal Modulation, Inc., dem Entwickler des Neurostimulatorsystems Axium(tm), wahrnehmen möchte. Nach Abschluss dieser Akquisition wird St. Jude Medical der einzige Medizingerätehersteller sein, der sowohl Hochfrequenz-Ablation (RFA) als auch Rückenmarkstimulation (SCS) und Spinalganglionstimulation (DRG) zur Behandlung chronischer Schmerzen anbieten kann.

Die Akquisition von Spinal Modulation, Inc. wird St. Jude Medical bei seinem erklärten Ziel voranbringen, Ärzten eine auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Schmerzpatienten zugeschnittene Behandlung zu ermöglichen und dadurch deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Es hat sich gezeigt, dass die Stimulation des Spinalganglions (DRG) mit dem Axium-System bei Patienten, die mit chronischen Schmerzen zu kämpfen haben, zu einer bedeutsamen Linderung führt. Die Methode ist insbesondere zur Behandlung eng umrissener Schmerzareale hilfreich, die mit herkömmlicher Rückenmarkstimulation (SCS) oftmals nur schwer zu behandeln sind.

Das Axium-System hat bereits im November 2011 die CE-Zulassung für die Behandlung chronischer, therapierefraktärer Schmerzen erlangt. Im Dezember 2014 hatte Spinal Modulation bekannt gegeben, dass die Aufnahme von Patienten in seine ACCURATE IDE-Studie in den USA abgeschlossen sei. Anschließend stellte Spinal Modulation bei der FDA den PMA-Antrag, um die Zulassung für die Vermarktung in den USA zu erhalten. Ergebnisse aus der ACCURATE-Studie werden auf dem 12. Jahreskongress der International Neuromodulation Society (INS) präsentiert, der vom 6. bis 11. Juni 2015 im kanadischen Montreal stattfinden wird.

"Ärzte benötigen ganz verschiedene Behandlungsoptionen, um chronische Schmerzen wirksam therapieren zu können, und die Akquisition von Spinal Modulation durch uns ist Teil unseres ständigen Bestrebens, Ärzten neue und innovative Therapieoptionen zur Verfügung zu stellen", sagte Michael T. Rousseau, Chief Operating Officer von St. Jude Medical. "Die Spinalganglion-Stimulation mit dem Axium-System ergänzt in idealer Weise unser derzeitiges Produktportfolio für chronische Schmerzen, und die Akquisition dieser Technologie wird uns noch besser als bisher in die Lage versetzen, gemeinsam mit Ärzten daran zu arbeiten, die durch chronische Schmerzen bedingte Last zu mindern."

Von chronischen Schmerzen sind weltweit etwa 1,5 Milliarden Menschen betroffen - mehr als von Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes zusammengenommen. Durch diese Krankheit kann sich die Lebensqualität drastisch verschlechtern, mit negativen Auswirkungen auf persönliche Beziehungen, Arbeitsproduktivität und tägliche Routinen. Es ist erwiesen, dass sowohl SCS als auch DRG-Stimulation bei chronischen Schmerzen eine Linderung bewirken und dadurch den betroffenen Patienten verlorene Lebensqualität zurückgeben.

Anders als bei einer herkömmlichen SCS werden bei der DRG-Stimulation gezielt Nerven im Spinalganglion stimuliert. Diese Struktur ist prall gefüllt mit sensorischen Nerven, die Informationen an das Rückenmark übertragen, welches die Signale dann an das Gehirn weiterleitet. Bei einer herkömmlichen SCS wird ein anderer Ansatz verfolgt: Dabei werden Nerven im Rückenmark entlang des Hinterstrangs stimuliert, was häufig mit der Schwierigkeit verbunden ist, den schmerzenden Bereich isoliert anzusprechen.

Es hat sich gezeigt, dass eine gezielte Stimulation des DRG mit dem Axium-System eine wirksame Behandlung von Schmerzzuständen ermöglicht, die gegenwärtig durch herkömmliche SCS nicht hinreichend therapiert werden können, beispielsweise chronische therapierefraktäre Schmerzen in Bein, Fuß und Leistengegend. Die Forschung hat auch gezeigt, dass an postoperativen Schmerzen und neuropathischen Schmerzen leidende Patienten ebenfalls von einer DRG-Stimulation profitieren können. Schätzungen zufolge entfallen auf diese noch unterversorgte Population mehr als fünfmal so viele Patienten wie von marktgängigen Produkten derzeit therapierbar.

"St. Jude Medical hat in der Vergangenheit immer wieder neue, innovative Therapieoptionen für chronisch schmerzkranke Patienten hervorgebracht, und nach unserer Überzeugung wird die DRG-Stimulation als Erweiterung seines Portfolios für chronische Schmerzen Patienten auf der ganzen Welt eine ganze Reihe von Vorteilen bringen", sagte David Wood, Präsident und Chief Executive Officer von Spinal Modulation. "Wir sind stolz darauf, was unser Spinal Modulation Team in den letzten 10 Jahren aufgebaut hat, und sehen für St. Jude Medical großes Potenzial im konsequenten Ausbau der Verfügbarkeit der DRG-Stimulationstherapie für Patienten, die von zusätzlichen therapeutischen Optionen profitieren können."

Einzelheiten zur Transaktion

Im Juni 2013 schloss St. Jude Medical eine Reihe von Verträgen ab, mit denen das Unternehmen über eine Kapitalbeteiligung in Höhe von 40 Millionen US-Dollar in Spinal Modulation investierte. Durch die Verträge erhielt St. Jude Medical eine Exklusivoption auf den Vertrieb des Neurostimulatorsystems Axium™ auf internationalen Märkten, für die diese Technologie eine Verkaufszulassung hat, und darüber hinaus auch eine Exklusivoption auf die Übernahme des Unternehmens durch St. Jude Medical. Nachdem St. Jude Medical nun seine Exklusivoption ausgeübt hat, rechnet das Unternehmen für das zweite Quartal 2015 mit dem Abschluss der Übernahme von Spinal Modulation, vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen.

St. Jude Medical wird bei Abschluss der Transaktion eine Zahlung in Höhe von etwa 175 Millionen US-Dollar leisten, wobei nach der Zulassung des Axium-Systems durch die FDA und dem Erreichen bestimmter Umsatzziele weitere Zahlungen fällig werden. Abgesehen von akquisitionsbedingten Kosten wird diese Übernahme nach unserer Einschätzung das bereinigte Konzernergebnis von St. Jude Medical für den Rest des Jahres 2015 um ca. 0,05 USD pro Aktie verwässern, was wir jedoch durch Betriebseffizienzen teilweise auszugleichen hoffen. St. Jude Medical wird eine Aktualisierung seines bereinigten Konzernergebnisses für 2015 pro Aktie im Zuge einer „Share Guidance“ bei der am 22. April 2015 anstehenden Meldung der Ergebnisse für das erste Quartal bekanntgeben.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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