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Ungesunde Ernährung ist weltweit größtes Krankheitsrisiko

12.10.2015 14:25
Nicht Hunger und Mangelernährung, sondern eine ungesunde Ernährung und Übergewicht gehören weltweit zu den häufigsten vermeidbaren Ursachen für Krankheit und vorzeitigen Tod. Eine aktuelle Analyse der Global Burden of Disease Study nennt neben einer Gruppe von vierzehn Ernährungsfehlern auch einen zu hohen Body-Mass-Index (BMI). Zu den Folgen zählt ein weltweiter Anstieg der Diabeteserkrankungen, warnt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG).

Die Ernährungsgewohnheiten der Weltbevölkerung hätten sich dramatisch verändert, stellt Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), fest. Zwar gebe es nach wie vor Mangelernährung in Krisenregionen und auch Kinder, die an Unterernährung sterben, jedoch sei in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen die Ernährung heute durch einen Mangel an gesundem Obst und Gemüse und dem zunehmenden Verzehr von dickmachendem Fastfood und Süßgetränken gekennzeichnet.

Chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes nähmen deshalb zu. Nach einer kürzlich im Lancet veröffentlichten Aktualisierung der Global Burden of Disease Study 2013 waren vierzehn Ernährungsrisiken für insgesamt 11,3 Millionen Todesfälle und 241,4 Millionen verlorene Lebensjahre in Gesundheit (DALY) verantwortlich. Ein zu hoher BMI ist Grund für 4,4 Millionen Todesfälle und 134 Millionen DALYs. Zum Vergleich: Die Mangelernährung von Müttern und Kindern führte „nur“ noch zu 1,7 Millionen Todesfällen und 176,9 Millionen DALYs.

Lateinamerika sei besonders von dieser Entwicklung betroffen. „Der Kontinent erlebt eine starke Adipositas-Welle, der eine Zunahme von Diabeteserkrankungen folgen wird", prognostiziert Garlichs. Die DDG-Experten fodern daher einen Paradigmenwechsel der Präventionspolitik. „Den Menschen muss die Entscheidung für einen gesundheitsbewussten Lebensstil erleichtert werden“, sagt Garlichs. Dazu gehöre eine einfache Lebensmittelkennzeichnung nach dem Ampelprinzip, Anreize und Preissignale durch eine Zucker-Fettsteuer und jeden Tag eine Stunde Sport in Kita und Schule. „Die bisherige Strategie der Gesundheitspolitik, an die Vernunft des Einzelnen zu appellieren, ist nachweislich gescheitert, wie der Tsunami der chronischen Krankheiten zeigt“, so Garlichs. Deshalb fordere auch die WHO den Paradigmenwechsel von der Verhaltensprävention zur Verhältnisprävention, um gesundheitsbewusstes Verhalten zu erleichtern.

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