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Leitfaden für die Vermittlung von Diagnosen

06.02.2017 10:29
Eine alltägliche Situation: Ärztinnen oder Gesundheitsberater wollen Diagnosen und Empfehlungen so verständlich wie möglich mitteilen, reden aber am Patienten vorbei. Die Patientinnen und Patienten selbst schrecken häufig vor „dummen Fragen“ zurück. Damit diese Situation gar nicht erst entsteht, hat das Team um Professorin Dr. Doris Schaeffer von der Universität Bielefeld eine Instrumentensammlung zur besseren Beratung erstellt.

„Oftmals reden Mediziner oder Berater über den Kopf der Ratsuchenden hinweg. Die neue Broschüre soll professionelle Helfer auf dieses Problem aufmerksam machen und sie unterstützen, Gesundheitsthemen verständlich zu erläutern“, sagt Schaeffer.

In der vom Bundesverbraucherschutzministerium geförderten Material- und Methodensammlung werden 24 Methoden vorgestellt, zum Beispiel „Chunk and check“, was eine kleinschrittige Informationsvermittlung, statt der Erläuterung an einem Stück bedeute. Auch das Konzept „Einfache Sprache“, das Vorschläge zur Vereinfachung der Fachsprache liefert, findet sich in der Broschüre. Mit Hilfe der „Motivierenden Gesprächsführung“ sollen Patientinnen und Patienten unterstützt werden, sich aus eigenem Antrieb gesundheitsbewusster zu verhalten.

„Patientinnen und Patienten müssen wissen, auf welche medizinischen Maßnahmen sie sich einlassen“, sagt Heiko Maas, Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz. „Nur so können sie selbstbestimmt mitentscheiden und nur so kommt nach geltendem Recht ein wirksamer Behandlungsvertrag zustande. Dafür braucht es Kommunikation auf Augenhöhe und insbesondere bei den Behandelnden das Ziel, sich ihren Patientinnen und Patienten gegenüber verständlich zu machen. Nur wer verstehen kann, was ihn erwartet, kann die Vorteile der Behandlung voll und ganz annehmen.“

Eine Studie der Universität Bielefeld zur Gesundheitskompetenz der Menschen in Deutschland ergab, dass nur jede siebte Person in Deutschland über solch eine ausgeprägte Kompetenz verfügt. Bei mehr als der Hälfte der Menschen in Deutschland stellt die Studie von Doris Schaeffer und ihrem Team eine problematische oder nicht ausreichende Gesundheitskompetenz fest. Besonders häufig betroffen sind Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit niedriger Bildung, Menschen im höheren Lebensalter und Menschen mit chronischer Krankheit.

Menschen werden aber laut Doris Schaeffer besonders dann gesundheitskompetenter, wenn sie motiviert und fähig sind, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und anzuwenden. Damit die Hürden hierfür sinken, haben Schaeffer und ihr Team die Broschüre konzipiert. Sie kann von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verbraucherberatung, der Pflegeberatung, der Krankenkassen, Selbsthilfe sowie von Medizinerinnen und Medizinern im Berufsalltag eingesetzt werden.

Weitere Informationen im Internet:

 

Bild: Prof. Dr. Doris Schaeffer, Foto: Michael Fuchs, Remseck

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