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Verbesserte Kommunikation nach Operationen für mehr Patientensicherheit

14.04.2016 09:42
Für eine erfolgreiche Teamarbeit im Operationssaal und auf der Intensivstation ist eine klare Kommunikation zwischen den beteiligten Ärzten und Pflegekräften essenziell. Um die Zusammenarbeit innerhalb des medizinischen Personals zu verbessern, hat die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. (DGAI) aktuelle Empfehlungen zu einer strukturierten Patientenübergabe nach Operationen herausgegeben. Kernpunkt ist die Einführung eines Kommunikationstools in der Anästhesie und Intensivmedizin, dem SBAR-Konzept, das kommunikationsbedingte Fehler reduzieren will.

Das SBAR-Konzept (S = Situation, B = Background, Hintergrund, A = Assessment, Bewertung, R = Recommendation, Empfehlung) wurde nach Angaben der DGAI in zahlreichen Studien in Europa, USA, Kanada und Australien evaluiert. „Eine strukturierte Patientenübergabe trägt maßgeblich zur Verbesserung der Patientensicherheit bei. Denn gerade in stressigen Situationen müssen wir in der Anästhesie klar und deutlich miteinander kommunizieren, damit auch alle wichtigen Informationen ankommen“, so Professor Dr. Frank Wappler, Kongresspräsident des diesjährigen Deutschen Anästhesie­congresses (DAC) in Leipzig.

Entsprechend seien in den OPs feste Regeln der Kommunikation, sogenannte Standard Operating Procedures (SOP), etabliert. Zu diesen Standards gehöre auch ein strukturiertes Übergabeprotokoll wie das SBAR-Konzept. Chirurgen, Anästhesisten, Assistenten und Pflegende arbeiteten vor, während und nach einer Operation Hand in Hand.

Kommunikationshindernisse beeinflussen Patientenübergabe

Bestimmte Hindernisse könnten die effektive Patientenübergabe beeinflussen. Dazu gehörten zum Beispiel hierarchische Strukturen oder die Angst gegenüber dem Vorgesetzten oder Höhergestellten frei zu sprechen, wie auch knappe zeitliche Ressourcen. In diesem Falle seien Standards in der Übergabe hilfreich, damit auch unter großem Stress alles reibungslos ablaufe.  Das SBAR-Konzept könne die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ärzten und Pflegekräften verbessern und zur Sicherheit des Patienten beitragen: Mehrere Studien zeigten mit Verwendung des SBAR-Konzepts eine signifikante Reduktion unerwarteter Todesfälle und eine Verbesserung der Patientensicherheit.

Was beinhaltet das SBAR-Konzept?

Eine Kurzanleitung zu den vier Schritten des SBAR-Konzeptes unterstütze die Beteiligten dabei, dass alle wichtigen Informationen und Empfehlungen nach einer festgelegten, thematisch geordneten Reihenfolge übermittelt würden. Die DGAI beschreibt das Konzept: Die  Unter „Situation“ (S) sind alle Informationen über Name, Alter, Geschlecht, Diagnose, Art des Eingriffes und Details zur Anästhesie zusammengefasst. Zum „Hintergrund“ (B, Background) zählen unter anderem Angaben über Allergien, Medikamente vor der Operation, Komorbiditäten, präoperative Diagnostik und Ereignisse während des Eingriffs. In der „Bewertung“ (A, Assessment) sind zum Beispiel Informationen zu Lagerung, Zugängen, Blutverlust, Blut- und Gerinnungsprodukten, zum aktuellen Stand der OP, letzten Laborwerten und Medikamenten wie Antibiotika oder Schmerzmittel enthalten. Abschließend gibt es eine „Empfehlung“ (R, Recommendation) mit Operationsdetails wie Drainagen, Anordnungen des operierenden Arztes, Informationen zu Beatmung sowie zur postoperativen Schmerztherapie.

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