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Zahl der Grippeschutzimpfungen steigt

06.10.2022 09:45
Immer mehr Menschen lassen sich gegen Grippe impfen. Wie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, lag die Impfquote unter den Versicherten im vergangenen Winter bei über 19 Prozent. Im Vergleich zu den Vor-Corona-Jahren, in denen sich durchschnittlich rund 15 Prozent der Versicherten impfen ließen, entspricht das einer Steigerung von etwa 30 Prozent. Frauen bekamen dabei deutlich häufiger als Männer die Spritze mit dem Schutz gegen die Influenza.

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn wer sich impfen lässt, mindert sein Erkrankungsrisiko“, erklärt KKH-Apotheker Sven Seißelberg. Auf die Steigerung der Impfquote hatte möglicherweise die Corona-Pandemie einen positiven Effekt: „Das Thema Impfen war in den vergangenen Jahren sehr präsent, wodurch viele Menschen sensibilisiert wurden und für sich selbst erkannt haben, wie wichtig der Schutz sein kann. Denn durch die Grippeimpfung wird ein schwerer Verlauf oder ein Aufenthalt im Krankenhaus unwahrscheinlicher“, betont Seißelberg.

Maßnahmen wie Lockdowns, Abstandsregeln und Maskenpflicht haben dazu beigetragen, dass sich Influenza-Viren in den vergangenen zwei Jahren weniger verbreiten konnten. Zwar stieg die Zahl der Grippeerkrankten im Winter 2021/2022 im Vergleich zum Vorjahr wieder erheblich an (plus 61 Prozent), lag aber immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Insgesamt registrierte die KKH etwa 6.700 ärztlich diagnostizierte Grippe-Fälle. Die Influenza unterscheidet sich dabei von einem harmlosen Husten oder Schnupfen. Symptome sind zum Beispiel plötzlich einsetzendes hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, trockener Husten und eine andauernde körperliche Schwäche. Für den kommenden Winter erwarten Experten einen weiteren Anstieg der Fälle. „Das Risiko, sich mit der Grippe anzustecken, ist für viele momentan größer, da das Immunsystem nach zwei Jahren mit Corona-Maßnahmen und niedrigen Grippezahlen nicht gut vorbereitet ist. Umso wichtiger ist es, sich impfen zu lassen“, erklärt Sven Seißelberg.

Grundsätzlich empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Menschen, die ein hohes Risiko für einen schweren Grippeverlauf tragen, eine Impfung. Die Kosten für die Grippeschutzimpfung müssen Krankenkassen für über 60-Jährige sowie weitere Risikogruppen übernehmen. Dazu zählen Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, medizinisches Personal und Personen, die berufsbedingt mit vielen Menschen in Kontakt kommen. „Wir als KKH übernehmen die Grippeimpfung für alle, denn wir wollen, dass unsere Versicherten bestmöglich geschützt sind“, erläutert der KKH-Apotheker. Besonders wichtig: Da Grippeerreger ständig neue Virenstämme bilden, ist jedes Jahr eine Auffrischung mit dem jeweils aktuell entwickelten Impfstoff notwendig.

„Bislang war die Grippeimpfung nur in Arztpraxen möglich. Das ändert sich in diesem Herbst, denn auch Apotheken dürfen künftig gegen die Influenza impfen. Dadurch müssen Impfwillige nicht erst einen Termin beim Hausarzt abwarten, sondern können den Piks unkompliziert in der Apotheke vor Ort bekommen“, berichtet Sven Seißelberg. Er empfiehlt zusätzlich, sich über eine gleichzeitige Impfung gegen das Coronavirus zu informieren. „Egal, ob Erst-Impfung oder Auffrischen des Schutzes: Aus Sicht der STIKO spricht nichts gegen eine gleichzeitige Verabreichung der Impfstoffe. So ist man doppelt geschützt.“

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
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