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Asklepios und Siemens Healthineers installieren erstes autonomes Roboterlabor für Kliniken

13.12.2021 11:49
"Als erstes Krankenhaus weltweit" verfügt nach eigenen Angaben die Asklepios Klinik Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein) ab sofort über zwei von Siemens Healthineers und der United Robotics Group entwickelte autonome Laborroboter. Mit dem autonom arbeitenden System, bei dem die Roboterarme Geräte bedienen und so umfassende Analysen durchführen, könne ein komplettes Basislabor (u.a. klinische Chemie, Gerinnungsanalytik, Hämatologie) für die Patient:innen nachts und an Wochenenden auch ohne Personal im Einsatz sein.

Das sei insbesondere für die Versorgung von Notfällen relevant und angesichts des bundesweiten Fachkräftemangels zukunftsweisend. Die bereits voll einsatzfähige Technologie, die im Rahmen einer Zoom-Pressekonferenz erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, ist "made in Germany" und soll von Siemens Healthineers zusammen mit der Asklepios Kliniken Gruppe und seiner Laborgesellschaft Medilys künftig noch weiterentwickelt werden.

"Asklepios versteht sich als branchenweiter Innovationsführer bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen und zeigt am Klinikstandort Bad Oldesloe, wie die Laborversorgung der Zukunft funktioniert. Die neue, von Siemens Healthineers für unsere Bedürfnisse angepasste, innovative Robotertechnologie, die wir heute erstmals der Öffentlichkeit vorstellen, hat das Potenzial, an vielen Klinikstandorten bundesweit zum Einsatz zu kommen", sagte Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Chief Medical Officer der Asklepios Kliniken Gruppe. "Mit dem Robotersystem können wir unser Laborpersonal entlasten und die Verfügbarkeit unseres Labors erhöhen. Das hat ganz unmittelbar auch Vorteile für unsere Patientinnen und Patienten, die jetzt auch nachts und an Wochenenden ihre Laborergebnisse schnell und zuverlässig erhalten", so Prof. Herborn.

"Mit unserem Robotersystem haben wir eine zuverlässige Mechanisierungslösung für kleine Labore entwickelt, bei denen eine Vollautomation unwirtschaftlich wäre. Alle Krankenhäuser ohne Vollautomationsstraßen sollten diese neue Option in ihre wirtschaftlichen Erwägungen und in die Personaleinsatzplanung für MTLAs und andere Labormitarbeitende einbeziehen", sagte Dr. Guido Schütte, Leiter Labordiagnostik für Zentral- und Westeuropa bei Siemens Healthineers, anlässlich der Vorstellung des Robotersystems.

Für den Analysevorgang gibt das Personal der Klinik die Probenröhrchen in eine Übergabestation. Der Roboter nehme die Proben, scanne den Barcode über eine Kamera, entfernt, wenn notwendig, die Probenkappen, sortiere diese in Racks und startet den jeweils passenden Zentrifugations- und/oder Analyseprozess. Das Untersuchungsergebnis wird an das bestehende IT-System übermittelt. Das Labor könne somit in der Nacht oder an Wochenenden auch ohne Medizinisch-Technische Laboratoriumsassistent:innen (MTLA) betrieben werden.

Das Labor in der Asklepios Klinik Bad Oldesloe, das zur konzerneigenen Medilys Laborgesellschaft gehört, setze das System zur Blutanalyse der Gerinnungswerte, der Hämatologie und für die Klinische Chemie und Immunologie ein. Notfallproben würden von dem System priorisiert, auch Nachforderungen werden automatisiert abgearbeitet. Die kollaborativen Roboter (Cobot) sind jeweils 19 Kilogramm schwer und verfügen über mehrere integrierte Kameras. Die Roboterarme mit ihren sieben Gelenken haben eine Reichweite von 1,26 Metern. Damit könne der Roboter Laborgeräte bedienen, die auf fünf Quadratmetern um ihn herum angeordnet sind. Das System habe eine Tragkraft von vier Kilogramm und eine Wiederholgenauigkeit von 0,1 Millimeter. Die Software steuert die hoch-komplexen Prozesse der beiden Robotereinheiten und sorge so für einen bis zu 16-stündigen Stand-alone-Betrieb. Das System sei an das digitale Laborinformationssystem des Krankenhauses angeschlossen, in dem auch die Analyseergebnisse zur Verfügung stehen. Während des gesamten Prozesses arbeitet das System autonom und brauche keine menschliche Unterstützung.

Hinweis zum Fachkräftemangel: Laut einem Ende 2019 vom Deutschen Krankenhausinstitut veröffentlichten Gutachten waren seinerzeit bundesweit fast 1.200 MTA-Stellen in Kliniklaboren unbesetzt, fast dreimal so viele so viele wie noch 2011. Der Fachkräftemangel erschwere den kontinuierlichen Betrieb von medizinischen Laboren insbesondere in kleinen und mittelgroßen Krankenhäusern vor allem in strukturschwachen Regionen.

Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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