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Hypoglykämien bei Typ-2-Diabetes: Therapieoptimierungen mit "Toujeo" in der Praxis

24.11.2015 11:53
Die Häufigkeit schwerer Hypoglykämien bei Menschen mit Diabetes zeigt eine steigende Tendenz. „Unterzuckerungen stehen jedoch einer guten Blutzuckereinstellung entgegen“, betonte Dr. Tobias Wiesner. „Ein Schritt nach vorne in Richtung weniger Hypoglykämien kann bei Menschen mit Typ-2-Diabetes der Einsatz von "Toujeo" (Insulin glargin U300, 300 E/ml) sein,“ betonte Dr. Thorsten Siegmund.

Er verdeutlichte dies anhand einer Metaanalyse der EDITION-Studien I bis III, die eine reduzierte Rate hypoglykämischer Ereignisse bei Menschen mit Typ-2-Diabetes unter Insulin glargin U300 vs. Insulin glargin U100 (100 E/ml, "Lantus")  belegt.

 

Professor Dr. Andreas Fritsche, Tübingen, ging auf die individuellen Therapiebedürfnisse von Menschen mit Typ-2-Diabetes ein und unterstrich die Heterogenität der Erkrankung mit Blick auf Insulinsekretion und -sensitivität der einzelnen Patienten. Einen Schritt weiter gingen Li et al., die in einer Ende Oktober 2015 publizierten Untersuchung mehrere Subgruppen des Typ-2-Diabetes unterschieden. Je nach Subgruppe stehen Fritsche zufolge unterschiedliche Behandlungsprioritäten wie Blutzuckersenkung, Hypoglykämievermeidung oder das Adressieren von Herz-Kreislauferkrankungen im Vordergrund.

 

Hypoglykämien vs. gute Einstellung

„Die Behandlung des Diabetes ist ein Balanceakt zwischen guter Blutzuckereinstellung und möglichst geringem Hypoglykämierisiko, denn das Auftreten von Unterzuckerungen steht einer guten glykämischen Kontrolle entgegen“, so Wiesner und ergänzte: „Hypoglykämien sind bei Menschen mit Diabetes häufig und ihre Prävalenz nimmt mit steigender Diabetesdauer und bei höheren HbA1c-Werten zu.“ Daten einer deutschen populationsbasierten Langzeitstudie von Holstein et al. zeigen außerdem, dass die Inzidenz  schwerer Hypoglykämien in den Jahren 2007 bis 2010 substanziell höher lag als im Vergleichszeitraum zehn Jahre zuvor. „Dies macht besonders betroffen, da Patienten mit einer schweren Hypoglykämie ein deutlich erhöhtes Risiko haben in den darauffolgenden fünf Jahren zu versterben.“

Wiesner betonte: „Um das individuelle Unterzuckerungsrisiko im Praxisalltag abschätzen zu können, fehlte jedoch bisher ein praxisnahes Tool.“ Gemeinsam mit anderen Experten entwickelte Wiesner deshalb den „Hyposcore“. Mit einer Literaturrecherche identifizierte die Arbeitsgruppe zunächst 222 relevante Studien, die mithilfe der klinischen Expertise der Arbeitsgruppe  ausgewertet wurden und fünf Majorkriterien ergaben – Faktoren, die allein und unabhängig von Begleitumständen ein hohes Hypoglykämierisiko darstellen. Diese sind: Schwere Hypoglykämie in der Anamnese, Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen, Demenz, schwere Niereninsuffizienz und die Behandlung geriatrischer Patienten. Zu „Minorkriterien“ gehören symptomatische oder dokumentierte Hypoglykämien in der Anamnese, ein Alter über 70 Jahre, eine Diabetesdauer von mehr als zehn Jahren oder eine fehlende Diabetesschulung. Für ein mittleres Unterzuckerungsrisiko sprechen zwei erfüllte Minorkiterien, bei drei oder mehr erfüllten Minorkriterien ist von einem hohen Hypoglykämierisiko auszugehen.

 

Geringeres Risiko für Hypoglykämien bei Typ-2-Diabetes

„Einen Beitrag zur Senkung des individuellen Hypoglykämierisikos können neue Basalinsuline wie Insulin glargin U300 bei Menschen mit Typ-2-Diabetes leisten“, machte Siegmund klar. Insulin glargin U300 hat im Vergleich zu Insulin glargin U100 eine dreifach höhere Konzentration, ein geringeres Volumen und bildet nach der subkutanen Injektion ein kompakteres Depot mit einer reduzierten Oberfläche. „Diese Oberflächenkomponente ist das entscheidende Kriterium der verbesserten Pharmakokinetik und -dynamik von Insulin glargin U300“, so Siegmund. Er präsentierte dazu Daten von Jockel et al., die zeigen, dass je größer das Injektionsvolumen von Insulin glargin, umso breitflächiger und unregelmäßiger breitet sich das Depot nach der Injektion im Gewebe aus. Ein reduziertes Injektionsvolumen ist dagegen mit einer kleineren Oberfläche und einer gleichmäßigeren Verteilung im Gewebe assoziiert. Aus der reduzierten Oberfläche von Insulin glargin U300 im Vergleich zu Insulin glargin U100 resultiert eine langsamere, länger anhaltende und gleichmäßig über den Tag verteilte Insulinfreisetzung sowie ein stabileres Wirkprofil über mehr als 24 Stunden.

Eine Metaanalyse der EDITION-Studien I bis III, die das neue Basalinsulin bei einer heterogenen Population an Menschen mit Typ-2-Diabetes sowohl im Rahmen einer basalunterstützen als auch einer intensivierten Insulintherapie (BOT und ICT) untersuchten, bestätige die klinischen Vorteile von Insulin glargin U300: Nach sechs Monaten zeigte bei vergleichbarer glykämischer Kontrolle ein reduziertes Risiko für Hypoglykämien unter Insulin glargin U300 im Vergleich zu Insulin glargin U100.

Editorial

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