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Zi-Grafik des Monats zum telefonischen Patientenservice

12.02.2020 13:15
Seit dem 1. Januar 2020 sind die Arztrufzentralen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) unter der Rufnummer 116117 des Patientenservice an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr für Anrufende erreichbar, die akut medizinische Hilfe suchen. Für lebensbedrohliche Notfälle gilt weiterhin die 112. Die medizinisch geschulten Disponenten der KVen werden durch die im Auftrag des Zi entwickelte Ersteinschätzungssoftware SmED (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland) unterstützt. Damit bewerten sie die Dringlichkeit des Behandlungsbedarfs und die angemessene Versorgungsebene. So kann direkt am Telefon eine klare Handlungsempfehlung über Ort und Zeit der weiteren Behandlung ausgesprochen werden.

Um einen Überblick zu erhalten, mit welchen gesundheitlichen Beschwerden sich Patienten an die 116117 wenden, hat das Zi Zugriffszahlen aus dem SmED-Probebetrieb von 14 teilnehmenden KVen für den Zeitraum April bis Dezember 2019 analysiert. Ausgewertet wurden laut Institut 84.491 SmED-Assessments aus dem telefonischen Bereitschaftsdienst. Dabei sind 260.781 Leit- und Nebenbeschwerden mit SmED erfasst worden, im Schnitt also rund 3,1 Beschwerden pro Assessment. SmED ermöglicht eine Dokumentation in 85 unterschiedliche Beschwerdekategorien.

Die Daten zeigen, so berichtet das Institut, dass SmED 74 Prozent aller Anrufenden eine ärztliche Beratung angeraten hatte. Bei bis zu 24 Prozent empfahl die Software eine Behandlung in der Notaufnahme. Etwa ein Prozent wurde gleich als Notfall erkannt und an den Rettungsdienst weitergeleitet. Insgesamt waren die fünf häufigsten Beschwerden Erbrechen/Übelkeit (17 Prozent), Bauchschmerzen (14 Prozent) und Fieber (14 Prozent), gefolgt von Rückenschmerzen (11 Prozent) und Schwindel (10 Prozent). Die restlichen Beschwerden hatten zusammengenommen einen Anteil von 34 Prozent.

Unter den Anrufern, die als Notfall an den Rettungsdienst gegeben wurden, rangierte Atemnot (77 Prozent) ganz vorne. Mit weitem Abstand folgte Brutschmerzen (9 Prozent) vor Fieber (9 Prozent) und Husten (8 Prozent). Dabei waren Kombinationen (z. B. Atemnot und Husten) möglich. Die Verteilung auf Rettungsdienst, Notaufnahmen und ärztliche Beratung entspricht internationalen Erfahrungen.

In den nächsten Monaten soll SmED auch z. B. Rettungsdienstmitarbeitern im mobilen Einsatz zur Verfügung gestellt werden. Auch eine digitale Selbsteinschätzung mit anschließender Buchung eines geeigneten Arzttermins per Website oder Smartphone-App ist in Vorbereitung. Das Zi zeigt sich zuversichtlich, dass die telefonische und digitale Ersteinschätzung den Patienten mehr Sicherheit geben und die Notaufnahmen weiterhin spürbar entlasten werden kann. Deshalb sei es folgerichtig, eine vergleichbare Ersteinschätzung künftig auch am Tresen integrierter Notfallzentren und in den Gemeinsamen Notfallleitsystemen von Rettungsleitstellen und KVen einzusetzen.

Datenbasis
HCQS-Auswertung der SmED-Assessments von April bis Dezember 2019

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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