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Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried zu aktuellen Abrechnungsdaten von PCR-Tests

04.11.2020 17:17
Vertragsarztpraxen waren die wichtigsten Anlaufstellen während des ersten COVID-19-Pandemieschubs im Frühjahr. Dies zeigen auch aktuelle Abrechnungsdaten zu PCR-Tests. Dazu erklärt der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi), Dr. Dominik von Stillfried:

„Im ersten Quartal 2020 sind fast 94 Prozent der PCR-Tests zur Verdachtsabklärung einer potenziellen COVID-19-Infektion ambulant im haus- und fachärztlichen Bereich erbracht worden. Lediglich gut 6 Prozent aller ambulant durchgeführten Testungen sind von den Notaufnahmen der Krankenhäuser gegenüber den Kassenärztlichen Vereinigungen abgerechnet worden. Das zeigen die aktuell vom Zi ausgewerteten vertragsärztlichen Abrechnungsdaten für die Monate Januar bis März 2020.

Vergleichende Untersuchungen zum Pandemiemanagement in Europa legen nahe, dass das effiziente Miteinander von starken ambulanten Versorgungsstrukturen und einer leistungsfähigen Kliniklandschaft einen wesentlichen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland geleistet hat. Deshalb sollten die Leistungen des ambulanten Schutzwalls, in dem neun von zehn Corona-Patienten versorgt worden sind, und der ein schnelles Überlaufen der Kliniken wie in vielen anderen Ländern verhindert hat, nicht gering geschätzt werden. Wie das Zi erst kürzlich in einer gemeinsamen Umfrage mit der KV Berlin gezeigt hat, haben Arztpraxen mit der Versorgung von COVID-19-Patienten alle Hände voll zu tun. Für pandemiebezogene Aufgaben haben niedergelassene Ärztinnen und Ärzte im Schnitt rund 25 Stunden pro Woche aufgewendet. Insgesamt entfielen fast 8 Stunden alleine auf die Beantwortung telefonischer Anfragen zu COVID-19 und entsprechende Testungen sowie 10 Stunden auf Tests und Dateneingaben. Bei den positiv getesteten Patientinnen und Patienten haben die Praxen durchschnittlich fast 3 Stunden pro Woche für die Kommunikation mit Gesundheitsämtern, zur Patientenberatung und zum Monitoring gebraucht. Mehr als 3 Stunden wurden für Abrechnungs- und Organisationsfragen aufgewandt. Das Praxisteam war im Schnitt zusätzlich rund 9 Stunden die Woche gebunden.

Auch wenn in den Praxen keine Patienten beatmet werden, so zeigen diese Zahlen deutlich, dass aus der Vertragsärzteschaft ein zentraler Beitrag zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie geleistet wird.“

 

Fachliche Ergänzung:

Auf Grundlage der bundesweiten Abrechnungsdaten des 1. Quartals 2020 ergibt sich, dass gut 6 Prozent der Polymerase-Kettenreaktion-Tests (PCR / GOP 32816) und rund 6 Prozent der Kennzeichnungen „Corona-Verdacht“ (GOP 88240) von Krankenhäusern gegenüber den Kassenärztlichen Vereinigungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung abgerechnet worden sind.

abgelegt unter:
Editorial

RoskiHerausgeber
Prof. Dr.
Reinhold
Roski

 

 

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