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OA MVF 04/11: Adhärenz aus dem Land der Maori

23.09.2012 13:40
Atlantis Healthcare zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Programmen zur Patientenunterstützung. Seit dem Ende des letzten Jahres ist das Unternehmen aus Neuseeland auch auf dem deutschen Markt präsent. Die Programme des Anbieters sind evidenzbasiert und zeichnen sich durch einen gesundheitspsychologischen Ansatz aus, bei dem Patienten als einzelne Personen betrachtet werden. Ziel der Programme ist es, die Patienten individuell und lebensbejahend bei der Therapie zu begleiten und dadurch nachhaltig die Therapietreue zu verbessern. Von den Programmen profitieren alle Seiten: Einerseits wird die Wirksamkeit der Behandlungen gesteigert und andererseits werden die Kosten im Gesundheitswesen gesenkt. „Monitor Versorgungsforschung“ sprach mit dem CEO von Atlantis Healthcare, Michael Whittaker, über Compliance in Deutschland, Patientenverantwortung und darüber, was das deutsche Gesundheitssystem von dem neuseeländischen lernen kann.

>> Die Non-Compliance und Non-Adhärenz der Patienten stellt eine große Belastung für alle Gesundheitssysteme und so auch in Deutschland dar. Sind die Gründe dafür in Neuseeland/Australien andere als die der Patienten in Deutschland respektive Europa? Wo liegen die Parallelen und wo die Unterschiede im Vergleich zu Deutschland?
Die Gründe für eine unzureichende Adhärenz sind meiner Meinung nach länderübergreifend. Je nach Indikation sind dies verschiedene Überzeugungen der Patienten, zum Beispiel die Angst vor Nebenwirkungen oder die persönliche Einschätzung der Erkrankung, der zufolge eine medikamentöse Behandlung nicht notwendig ist. Die Unterschiede liegen eher darin, wie wir in den verschiedenen Märkten kommunizieren, wie wir die Maßnahmen und Botschaften so zuschneiden, dass sie lokal Anklang finden. Unterschiedliche Länder haben unterschiedliche kulturelle Einstellungen, verschiedene regulatorische Voraussetzungen, Gesundheitssysteme und andere einzigartige Charakteristika, die in Betracht gezogen werden müssen.

Auf welche Ursachen führen Sie die Non-Compliance und -Adhärenz von Patienten in Deutschland zurück? Liegt der Fehler in der Mentalität und Haltung der Erkrankten, im System als solches, in den gesetzlichen Rahmenbedingungen oder bei den Krankenkassen?
Generell gibt es zwei Hauptgründe für Non-Adhärenz: Erstens die unbeabsichtigte Non-Adhärenz, die auf 30 Prozent der Fälle zutrifft, und zweitens die absichtliche Non-Adhärenz, welche mit 70 Prozent der Fälle den größeren Teil ausmacht. Unbeabsichtigte Non-Adhärenz bedeutet, dass die betreffenden Personen einfach vergessen, ihre Medikamente einzunehmen. Dies kann relativ einfach über Erinnerungen gelöst werden. Beabsichtigte Non-Adhärenz hingegen bedeutet, dass die Personen sich bewusst dagegen entscheiden, ihre Medikamente einzunehmen.

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Herr Whittaker, vielen Dank für das Gespräch.

Das Gespräch führte Olga Gnedina.

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Open Access-PDF zum Zitieren (Zitationshinweis: Gnedina, O.: „Adhärenz aus dem Land der Maori“. In: "Monitor Versorgungsforschung" (MVF) 04/11, S.18 f.)

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Ausgabe 04 / 2011

Editorial

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Prof. Dr.
Reinhold
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