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Veranstaltungsort

19.07.2011 12:40

Bertelsmann Repräsentanz
Unter den Linden 1
10117 Berlin

 

Aus WIKI:

Das Kommandantenhaus (Alte Kommandantur) bildet den Auftakt des Boulevards Unter den Linden in Berlin. Direkt gegenüber vom Zeughaus und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Museumsinsel gelegen steht das historisierende Monument auf städtebaulich wichtigem Terrain. Als Beispiel einer nahezu vollständigen Rekonstruktion zerstörter, historischer Bausubstanz wird das als Hauptstadtrepräsentanz der Bertelsmann AG und der Bertelsmann Stiftung wiedererrichtete Gebäude architektonisch höchst kontrovers beurteilt. Südlich des Kommandantenhauses wurde der Schinkelplatz gartendenkmalpflegerisch wiederhergestellt.

Im 17. Jahrhundert wurde die erste größere Stadterweiterung Berlins geplant. Noch innerhalb der alten Festungsanlagen der Residenzstadt sollte der neue Stadtteil Friedrichswerder entstehen. Mit der Durchführung beauftragte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (der „Große Kurfürst“) seinen Festungsbaumeister Johann Gregor Memhardt. Als Anerkennung erhielt Memhardt vom Kurfürsten ein Baugrundstück in guter Lage als Geschenk und ließ dort um 1653 sein zweigeschossiges Wohnhaus bauen, das erste steinerne Haus auf dem Friedrichswerder – Vorgänger des Kommandantenhauses.

Nachdem das Gebäude baufällig geworden war, entstand 1795/96 ein repräsentativer königlicher Immediatbau, errichtet durch den Baumeister Wilhelm Konrad Titel. Dieses Gebäude war zunächst als privates Palais mit zahlreichen Wohn- und Nebenräumen sowie Pferdeställen angelegt, 1799 wurde es zum Sitz des Kommandanten der Berliner Garnison bestimmt. 1818 übernahm die Kommandantur auch den Dienst an der Neuen Wache, die von Karl Friedrich Schinkel schräg gegenüber, zwischen Zeughaus und Universität – dem früheren Prinz-Heinrich-Palais – errichtet worden war.

Das Kommandantenhaus 1910

Ein wesentlicher Umbau erfolgte in den Jahren 1873/74. Ein weiteres Geschoss kam hinzu, das barocke Walmdach wurde durch ein Flachdach ersetzt, die ganze Fassade mit einer markanten Putzquaderung bedeckt. An den Rändern des Daches stellte man acht Terrakotta-Adler mit ausgebreiteten Flügeln auf. Die Gesamtgestaltung lehnte sich an die florentinische Palastarchitektur der Frührenaissance an – für eine solche Adaption gab es seit 1830 ein prominentes Beispiel in Berlin, nämlich Schinkels Palais Redern am Pariser Platz, das 1907 dem Neubau des Hotel Adlon weichen musste.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Kommandantenhaus bei Bombenangriffen beschädigt und in den 50er Jahren abgerissen; die DDR beanspruchte das Grundstück für ihr groß dimensioniertes Außenministerium, das seinerseits 1995 wieder abgerissen wurde.

1806, während der Besetzung Berlins durch die Truppen Napoleons, hatte der Schriftsteller Stendhal (bürgerlich Marie-Henri Beyle) als französischer Kriegskommissar das Kommandantenhaus bewohnt. Der letzte Berliner Stadtkommandant und Hausherr der Kommandantur, Paul von Hase, war an der Vorbereitung des Umsturzversuches vom 20. Juli 1944 beteiligt, er sollte während der Aktion für die Absperrung des Regierungsviertels sorgen. Nach dem Scheitern des Attentats auf Adolf Hitler wurde er vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 8. August 1944 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Vollständiger Wiederaufbau

Rahmenbedingungen

1999 erwarben Bertelsmann AG und Bertelsmann Stiftung das prestigeträchtige Grundstück Unter den Linden Nr. 1 in einem öffentlichen Bieterverfahren in Konkurrenz zu 37 Mitbewerbern. Der Kaufpreis betrug 12,7 Millionen Mark. Für die Nutzung des 967 m² großen Areals hatte der Berliner Senat verbindliche Auflagen gemacht. Verlangt wurden die Wiedererrichtung des alten Baukörpers und die genaue Rekonstruktion der historischen Fassade. Die Gestaltung des Gebäudeinneren wurde den Erwerbern freigestellt. Bertelsmann wollte eine anspruchsvolle, hauptstädtische Repräsentanz errichten, die auch dem Modernitätsanspruch des Unternehmens gerecht werden sollte. Das Ergebnis ist ein deutlicher Kontrast zwischen Innen und Außen. Verantwortlicher Architekt war der Kölner Thomas van den Valentyn, für die Wiederherstellung der Fassade wurden die als Spezialisten erfahrenen Berliner Baumeister Rupert und York Stuhlemmer herangezogen. Der Wiederaufbau war im November 2003 abgeschlossen.