MVF 02-16
„Mein Herz schlägt für die Versorgungsforschung“
Ausgabe 02 / 2016
Vor ziemlich genau zwei Jahren (März 2014) hat der Aufsichtsrat der Vivantes GmbH Dr. Andrea Grebe einstimmig zur Vorsitzenden der Geschäftsführung gewählt. Im Oktober 2013 war Grebe zunächst zur kommissarischen Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt worden, nachdem ihr Vorgänger – Joachim Bovelet – das Unternehmen im Juni dieses Jahres verlassen hatte. Als Vivantes-Chefin sieht sie sich seitdem einer ganz anderen Herausforderung als viele ihrer Kollegen im Krankenhaus-Business gegenüber: Sie muss Wachstum managen.
Rabattquoten in der GKV – eine gute Entwicklung?
Ausgabe 02 / 2016
Zur Sicherstellung der Versorgung mit Arzneimitteln hat die Bundesregierung in den vergangenen Jahren eine Reihe von Steuerungsinstrumenten eingeführt. Damit reagiert sie auf steigende Ausgaben in diesem Bereich, die unter anderem auf demografische Veränderungen und hochpreisige innovative Arzneimittel zurückzuführen sind. Neben der frühen Nutzenbewertung und regionalen Arzneimittelvereinbarungen sind die Rabattverträge zwischen gesetzlichen Krankenkassen und pharmazeutischen Herstellern ein mittlerweile etabliertes Instrument der Ausgabensteuerung. Der Einfluss von Rabattverträgen auf das Marktgeschehen wird in diesem Beitrag exemplarisch für die medikamentöse Therapie der Alzheimer-Demenz dargestellt.
Hecken: „Das Jahr wird ein bisschen knubbelig“
Ausgabe 02 / 2016
Beim 6. MVF-Fachkongress „Innovationsfonds 2016“ wurde aus den unterschiedlichen Sichtweisen – Politik, Selbstverwaltung, Versorgungsforschung und Akteure – dargestellt, welche Wege die besten sind, um – wie es Ulrike Elsner vom vdek ausdrückte – „Zukunft in den Fonds zu bekommen“. Auf diesem Kongress, erneut veranstaltet von „Monitor Versorgungsforschung“ in Kooperation mit arvato in den Räumen der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin, kamen nicht nur der G-BA-Vorsitzende Prof. Josef Hecken und Staatssekretär Lutz Stroppe zu Wort, sondern neben Wissenschaftlern auch Mitglieder des Innovationsausschusses und dessen wissenschaftlichen Beirats. Die kurz vor dem Kongresstag per G-BA-Pressemitteilung angekündigte erste Ausschreibung eröffnete denn auch ausreichend Gelegenheit für kontroverse Diskussionen unter den Vortragenden und mit dem Plenum.
„Eine stimulierende Anerkennung“
Ausgabe 02 / 2016
Weil es ein Ziel der Unternehmensstrategie seiner Krankenkasse sei, durch effiziente Versorgungsforschung gemeinsam mit anderen Akteuren das Gesundheitssystem weiterzuentwickeln, unterstützt Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender DAK-Gesundheit, wie viele andere den seit 2012 jährlich verliehenen MSD Gesundheitspreis. Für die diesjährige Ausschreibung haben sich derzeit schon über 20 interessante Projekte beworben, doch noch ist Zeit bis zum Bewerbungsschluss am 15. April.
„Chance für Visionäre“
Ausgabe 02 / 2016
Interview mit Prof. Dr. med. Dr. med. h.c Peter Scriba, Jury-Mitglied des MSD Gesundheitspreises
Wenn DMP alleine nicht ausreichen
Ausgabe 02 / 2016
Der Gesetzgeber hat die Grundlagen im Jahr 2002 für das Disease-Management-Programme (DMP) Diabetes mellitus Typ 2 und im Jahr 2004 für das DMP Diabetes mellitus Typ 1 geschaffen, an denen mittlerweile über zwei Millionen Diabetiker teilnehmen. Mit der Einführung der DMP vor inzwischen mehr als zehn Jahren hat sich die ambulante Versorgung für Diabetiker insgesamt verbessert. Doch um wie viel? Bei welchen Parametern? Wie bei Komplikationsraten, insbesondere der des Diabetischen Fußsyndroms?
Medizin seit 1386 - Versorgungsforschung seit 2001
Ausgabe 02 / 2016
Innerhalb der neuen redaktionellen Serie „Versorgungsforschung made in ...“ stellt MVF in loser Reihenfolge Universitäten und Institutionen vor, die sich im besonderen Maße um die „dritte Säule“ der Lebenswissenschaften verdient gemacht haben. Nach dem Institut für Community Medicine (MVF 01/16) wird diesmal die Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg unter Leitung von Prof. Dr. med. Dipl.-Soz. Joachim Szecsenyi vorgestellt.
OVS in der vertragsärztlichen Versorgung
Ausgabe 02 / 2016
Eine Terminservicestelle ganz anderer Art betreibt das Lübecker Start-up-Unternehmen Patientus: Über eine Online-Plattform können Ärzte und Patienten miteinander nicht nur eine Online-Video-Sprechstunde (OVS) führen, sondern auch medizinisches Bildmaterial betrachten und dieses besprechen. Derzeit sind über 100 Ärzte, die eine abgeschlossene Facharztausbildung nachweisen müssen, bei Patientus registriert: Sie haben bereits über 10.000 Video-Sprechstunden durchgeführt. MVF sprach mit Patientus-Gründungspartner Nicolas Schulwitz.
Vom Populations- zum Standortbezug
Ausgabe 02 / 2016
Das KV RegioMed-Programm für die Strukturmigration im Mittelbereich Templin ist mehr als ein Modellvorhaben. Es ist nicht nur der Versuch aus den gegebebenen Prävalenzen in einer Region – in der Uckermarck im Mittelbereich Templin – eine Prognose zu wagen auf Erkrankungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, sondern daraus Schlüsse zu ziehen, wie die Versorgungsumstrukturierung in der absehbaren Zukunft auszusehen hat, um ein zielgruppenorientiertes und damit passgenaueres regionales Versorgungsangebot durch stationär-ambulante Strukturmigration zu schaffen.
„Überwindung der Sektorengrenzen“
Ausgabe 02 / 2016
Interview mit Dr.med. H.-J. Helming, Vorsitzender des Vorstandes KVBB und Lutz O. Freiberg, KVBB-Unternehmensbereichsleiter und Geschäftsführer der IGiB.
"Zentrenbildung ist ökonomisch vorteilhaft"
Ausgabe 02 / 2016
Interview mit Dr. Dominik Graf von Stillfried, Geschäftsführer des Zi Berlin.
Potentiale zur Optimierung der Versorgung krebskranker Patienten im Kontext der ASV nach § 116b SGB V („neu“)
Ausgabe 02 / 2016
Der Gesetzgeber hat zum 1.1.2012 mit dem GKV-VStG den Grundstein für den Aufbau einer neuen Versorgungsstruktur gelegt, der „Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung“ (ASV). Mit der Neufassung des § 116b SGB V (§ 116b SGB V „neu“) wurden seit Anfang 2012 neben Krankenhäusern nun auch niedergelassene Vertragsärzte in die Regelungen einbezogen. Die ASV verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: Sie soll erstens einen Beitrag zur Überwindung der Sektorengrenzen im deutschen Gesundheitswesen leisten und zweitens eine verbesserte interdisziplinäre Abstimmung von Diagnostik und Therapie unter den Leistungserbringern erreichen. Dabei soll die ASV erstmals im deutschen Gesundheitswesen die Möglichkeit eröffnen, dass niedergelassene Vertragsärzte und Krankenhäuser sektorenübergreifend zu denselben Bedingungen tätig werden und zusammenarbeiten können (vgl. z.B. G-BA 2015a; Klakow-Franck 2014b: 154 u. 2015: 6). Die Einführung der ASV lag nicht zuletzt im Interesse der Vertragsärzte (vgl. z.B. Klakow-Franck 2014b: 153), denn unter den bis dahin bestehenden Regelungen (§116b SGB V „alt“) mussten diese befürchten, dass ihnen durch die vergleichsweise finanzstarken Krankenhäuser eine zunehmende Konkurrenz mit einer entsprechend verschärften Wettbewerbssituation im Gesundheitsmarkt erwächst. Vertragsärzte hatten außerdem mehrfach Klage gegen Krankenhauszulassungen nach § 116b SGB V „alt“ eingereicht (vgl. SVR 2012: 259).
Das Belegarztwesen: Eine Einschätzung aus dem Blickwinkel von Arzt und Krankenhaus am Beispiel der Augenheilkunde
Ausgabe 02 / 2016
Das Belegarztwesen ist eine langjährig etablierte Form integrierender wie sektorenübergreifender Versorgung (Hahn et al., 2015a, 2015b; Wienke und Mündnich, 2011). Beide Versorgungsansätze sind auch aktuell im Fokus der deutschen Politik: (Mehr) integrierte Versorgung wird seit nunmehr fast 20 Jahren immer wieder gefordert (Mühlbacher et al., 2006). Der Innovationsfonds, der im Versorgungsstärkungsgesetz vom 10.06.2015 in deutsches Gesetz überging, sieht 225 Millionen Euro pro Jahr vor, um „neue Versorgungsformen, die eine Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung zum Ziel haben und hinreichendes Potenzial aufweisen, dauerhaft in die Versorgung aufgenommen zu werden“ zu fördern (Deutscher Bundestag, 2015). Im klassischen Verständnis des Belegarztwesens behandelt ein primär vertragsärztlich/ambulant tätiger Arzt seine Patienten unter Verwendung stationärer Ressourcen in einem Krankenhaus in einer Belegabteilung. Hierfür hat der Belegarzt einen Vertrag mit dem Krankenhaus, die Infrastruktur (inklusive Personals) im Krankenhaus nutzen zu dürfen. Belegarzt und Krankenhaus werden unabhängig voneinander vergütet. Während der Belegarzt seine Tätigkeit über den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) abrechnet, erhält das Krankenhaus eine sogenannte Belegarzt-DRG.
Versorgungsforschung braucht eine Digitale Agenda
Ausgabe 02 / 2016
eHealth, Medical Apps, Big-Data
Hydrophobes oder hydrophiles Acrylat: Linsenimplantate und Komplikationsrisiken
Ausgabe 02 / 2016
Die Katarakt, gemeinhin auch als Grauer Star bekannt, ist einer der häufigsten Gründe für einen operativen Eingriff in Deutschland. Folglich kommt auch den eingesetzten chirurgischen Methoden und Materialien eine große Bedeutung zu. Das WIG2 Institut hat auf Basis einer retrospektiven Routinedatenanalyse die gesundheitsökonomischen Folgen unterschiedlicher Linsen-Materialien bei der operativen Behandlung des Grauen Stars untersucht. Der Vergleich von hydrophoben und hydrophilen Acrylat-Linsen zeigt auf, mit welchen Implantaten das geringere Komplikationsrisiko verbunden ist.